Patenschaften für gute Bildung: Berliner Verein unterstützt Kinder in Tibet
Seit 1998 gibt es das Tibetanische Zentrum in Berlin. Der Verein mit seinen 90 Mitgliedern zog vor 15 Jahren in die Habsburgerstraße 10 nach Schöneberg. "Im Verein arbeiten Menschen mit, die sich für die buddhistische Philosophie, für die Religion und die Kultur interessieren", erklärt Vorstandsmitglied Manfred Müller.
Das Zentrum hat sich zwei große Aufgaben gestellt. Einmal möchte der Verein mit Seminaren und Veranstaltungen über Religion und Kultur Tibets informieren. Zum anderen sucht er Paten, die ein Kind im Tibet unterstützen oder einem Mönch aus Tibet in einem indischen Kloster helfen wollen.
So eine Patenschaft hatte auch Lobsang Gedun über Pemo Lhaden aus seinem tibetischen Heimatdorf Rego übernommen. Er kam 2007 nach Berlin, arbeitet im Verein mit und war bis 2011 ihr Pate. Nur durch seine vierjährige Hilfe konnte sie ihren Kindheitstraum realisieren und tibetische Literatur studieren.
Das Studium schloss sie mit dem Magister ab. Heute arbeitet sie als Lehrerin für tibetische Literatur an einer großen Schule. Mit ihrem Gehalt kann sie auf eigenen Beinen stehen und sogar noch ihre Eltern unterstützen. "In Tibet leben die Menschen hauptsächlich von der Landwirtschaft und in sehr ärmlichen Verhältnissen", sagt Lobsang Gedun.
Eine höhere Schulbildung ist ihnen nicht möglich, da die Schule ab der 7. Klasse kostenpflichtig ist. Diese Schulgebühr kann die arme tibetische Landbevölkerung nicht bezahlen.
Die Patenschaften aus dem Verein ermöglichen tibetischen Kindern eine höhere Schulbildung. "Im Moment bestehen 154 solcher Patenschaften", sagt Manfred Müller. Vor 17 Jahren wurde mit 20 Patenschaften begonnen. Außerdem bestehen noch über 200 Patenschaften mit tibetanischen Mönchen, die in einem Kloster in Indien leben. "Wir wollen vor allem den Kindern in Tibet helfen, weil Bildung sehr wichtig für sie ist", sagt Lobsang Gedun. Die Patenschaften werden über sehr unterschiedliche Zeiträume abgeschlossen. Manche laufen ein oder zwei Jahre, andere auch länger.
Die Paten bekommen einen direkten Kontakt zu ihren Schützlingen, sie schreiben sich Briefe oder können in einigen Gebieten sogar über das Internet den Kontakt halten.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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