An der Spreewald-Schule häuft sich die Gewalt. Über 30 Vorfälle musste Leiterin Doris Unzeitig im Jahr 2017 an die Schulaufsicht melden. Die Brennpunktschule an der Pallasstraße hat nun einen privaten Wachdienst engagiert.
Es brodelt hinter der filigranen Hinrich-Baller-Fassade der Schulsporthalle. Bis vor Kurzem attackierten hier Schüler Mitschüler und Lehrer. Eltern mischten sich handgreiflich in Streitereien ihres Nachwuchses mit anderen Kindern ein. Die Spreewald-Schule rief die Security. Die sorgt vorerst von 7.30 bis 16 Uhr für Ordnung. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat eine zusätzliche Sozialpädagogin, weitere Präventionsprojekte und einen runden Tisch versprochen.
„Der Wachdienst ist nötig, löst die Probleme aber nicht“, meinen Marius Feldkamp und Martina Zander-Rade von den Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung. Er könne nur eine vorübergehende Notlösung sein, um der Schule die notwendige Ruhe zu verschaffen, die sie brauche, um personell und materiell besser ausgestattet wirkungsvoll gegen die Ursachen der Spannungen in der Schülerschaft und unter den Angehörigen vorzugehen. Ähnlich argumentiert die CDU. Christian Zander hält einen verstärkten Einsatz von Schulsozialarbeit für richtig. Aber auch das Jugendamt nimmt Christian Zander in die Pflicht. Im Umfeld der Schule und in einigen Familien herrschten Probleme, die in die Schule hineingetragen würden. 99 Prozent der Schüler der Spreewald-Grundschule stammen aus Migrantenfamilien. 93 Prozent erhalten Transferleistungen.
Die Schöneberger CDU-Abgeordnete Hildegard Bentele fordert vom zuständigen Stadtrat Oliver Schworck (SPD) schnellstens einen Hausmeisterassistenten. Das dazugehörige Senatsprogramm gebe es seit 2013. Bis Februar 2016 seien aber nur 65 Stellen besetzt worden. Im Bezirk war laut Bentele die Finanzierung von 19 Stellen gesichert.
Jan Rauchfuß, SPD-Fraktionsvorsitzender in der BVV, kritisiert Schulleiterin Unzeitig hingegen scharf. Sie bestelle mit Bonusprogrammmitteln einen Wachschutz und verkaufe das als „pädagogische“ Maßnahme. Die Schule hätte nicht auf die Zusammenarbeit mit dem Bildungsnetzwerk Schöneberger Norden und dem Quartiersmanagement verzichten sollen, so Rauchfuß.
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