Schönebergs Wachgebäude marode, Fuhrpark überaltert
"Sie ist aber keine Ruine", beschwichtigt Franz Müller. "Es gibt Wachen in Berlin, die sich in einem wesentlich schlechteren Zustand befinden. Es ist aber ärgerlich zuzusehen, dass das Gebäude einem unterm Hintern wegrottet." Müller ist auch Schriftführer und Vorstandsmitglied des Landesfeuerwehrverbands. Der vertritt die Interessen der rund 1400 Mitglieder der Berliner Freiwilligen Feuerwehren an 57 Standorten.
Sein Vorsitzender Sascha Guzy hat einen Brandbrief veröffentlicht. "Es ist nicht mehr länger hinnehmbar, unter welchen Umständen unsere Kameradinnen und Kameraden mit ihren Jugendfeuerwehren ihren Einsatz- und Übungsdienst versehen müssen." Die Behördenleitung der Berliner Feuerwehr sagt dazu: "Es sind keine Gelder zum Renovieren der Wachgebäude vorhanden." Die zuständige Berliner Immobilienmanagement-Gesellschaft dokumentiert seit Jahren die Mängel. Geschehen ist bis heute viel zu wenig. Zum Glück beeinträchtigen die Baumängel der Schöneberger Wache nicht die Arbeit. Was schwerer wiegt, so Franz Müller, sei der überalterte Fuhrpark.
Abgelegte Fahrzeuge
"Wir haben abgelegte Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr." Im Durchschnitt sind sie 17 Jahre alt. Der Reparaturaufwand ist enorm, die Werkstattkapazitäten sind jedoch knapp. "Wir haben erhebliche Ausfälle."
Dabei ist das Engagement enorm. 21 aktive Kameraden stehen ihren Berufskollegen zur Seite, wenn die bei Großeinsätzen wie dem Brand des Spreeparks oder Unwetter überlastet sind. Ausgerückt wird auch zu Katastropheneinsätzen wie dem Elbehochwasser. Über 30 Stunden im Monat investiere ein Kamerad in sein "Hobby", weiß Müller. In Berlin sind, anders als in den Flächenstaaten, die Freiwilligen Wehren keine selbstständigen Vereine, sondern Teil der Berufsfeuerwehr. "Wir sind eine Berliner Feuerwehr, die aus freiwilligen und Berufskräften besteht", betont er.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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