Buddy-Bären werben für Vielfalt
Sieben bunte Skulpturen auf dem Wittenbergplatz enthüllt
Die City West ist um eine beliebtes Fotomotiv reicher. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat in der vergangenen Woche auf dem Wittenbergplatz gemeinsam mit Klaus Herlitz sieben bunte Buddy-Bären enthüllt.
Die zwei Meter großen, von dem Street-Art-Künstler Damian Yves Rhode gestalteten Bären visualisieren die Vielfalt der in Berlin lebenden Menschen. Sie sollen das Lebensgefühl der Stadt symbolisieren und als Sinnbild für die Einbeziehung und Zusammengehörigkeit aller Berlinerinnen und Berliner verstanden werden – ob alteingesessen oder neu zugezogen, egal welcher Hautfarbe, Religion oder Lebenseinstellung.
Weltbekannte Botschafter
Franziska Giffey lobte die Bären als weltbekannte Botschafter Berlins: „Seit über 20 Jahren stehen die Buddy-Bären für Berlin und damit auch für das, was unsere Stadt ausmacht: Toleranz, Vielfalt, Freiheit und ein friedliches Miteinander. Mit dem Krieg in der Ukraine stehen wir erneut vor großen Herausforderungen. Wir sind zur Drehscheibe für eine Viertelmillion Kriegsflüchtlinge geworden und haben 55 000 Menschen bei uns aufgenommen, 3000 ukrainische Kinder besuchen unsere Schulen. Wir sind die Stadt der offenen Arme und offenen Herzen.“ Die Regierende Bürgermeisterin dankte Klaus Herlitz, Geschäftsführer der Buddy Bear GmbH, für sein jahrzehntelanges Engagement für die Stadt und erinnerte an seine im vergangenen Jahr verstorbene Frau, „Bärenmutter“ Eva Herlitz. „Ohne sie wären wir alle heute nicht hier“, sagte Franziska Giffey.
Die Sozialunternehmerin Zohre Esmaeli, die mit ihrem Projekt „Culture Coaches“ Migrantinnen und Migranten hilft, die deutsche Kultur zu verstehen und sich zu integrieren, erzählte in ihrer Rede von ihrer ersten Begegnung mit den Buddy-Bären. „Ich bin mit meiner Familie aus Afghanistan geflohen. Doch hier in Deutschland musste ich gegen meine Eltern um meine Freiheit kämpfen. Mit 17 bin ich von Zuhause weggegangen und nach Stuttgart gezogen. Ich war so stolz und glücklich, als ich dort auf dem Königsplatz unter den United Buddy Bears auch einen aus Afghanistan entdeckte“, erzählte sie. Zohre Esmaeli wurde 2018 zur Botschafterin für interkulturelle Öffnung beim Deutschen Roten Kreuz ernannt.
Tempelhof-Schönebergs Bürgermeister Jörn Oltmann (Grüne) griff die Botschaft der Buddy-Bären „Hand in Hand für Toleranz“ auf: „In Berlin ist nicht entscheidend, was man mitbringt, sondern was man daraus macht“, erklärte er. Klaus-Jürgen Meier von der AG City freute sich angesichts der zahlreichen Gäste, darunter Stephanie Otto, Vorstandsvorsitzende der BSR, und Jörg Woltmann, Chef der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM), dass „endlich wieder persönliche Begegnungen stattfinden können, bei denen man sich austauschen kann“. Zoodirektor Andreas Knieriem, der auch einen Bären enthüllen durfte, sagte: „Berlin war und ist die toleranteste Stadt Deutschlands. Diese lange Tradition sollten wir fortsetzen.“ Die Sängerin Mariama präsentierte ihren für die Ausstellungseröffnung komponierten Song „Oh Please“. „Es ist ein Appell an uns alle, denn Toleranz kann nur aus uns selbst heraus kommen“, sagte die Sängerin.
Fotografieren und posten
„Bärenvater“ Klaus Herlitz bedankte sich bei allen Rednern, Künstlern und Sponsoren, darunter die Wall AG, die PSD-Bank Berlin-Brandenburg und die Spedition Haberling mit kleinen Buddy-Bär-Skulpturen. „Das größte Geschenk, das einem Volk gegeben werden kann, ist Freiheit. Berlin ist die Stadt der Freiheit. Und Freiheit beginnt mit Respekt und Toleranz. Dafür stehen die Buddy-Bären,“ sagte Klaus Herlitz. Er lädt alle Berlinerinnen und Berliner und die Gäste der Stadt ein, sich mit den Buddy-Bären auf dem Wittenbergplatz zu fotografieren und damit, zum Beispiel über Social Media, eine eigene Botschaft zum Thema #ToleranzinBerlin zu verschicken. Die Buddy Bären sind bis November auf dem Wittenbergplatz zu sehen.
Autor:Petra Götze aus Mitte |
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