SOZIALES
Steigende Mieten in Berlin: Studie fokussiert besonderes Problem für Senioren

Viele Senioren bleiben im Alter oft in großen Wohnungen wohnen.  | Foto: 21150/pixabay.com
2Bilder
  • Viele Senioren bleiben im Alter oft in großen Wohnungen wohnen.
  • Foto: 21150/pixabay.com
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Im Wohnungsbau ist in den vergangenen Jahrzehnten vieles falsch gelaufen. Es wurde zu wenig gebaut. Eine Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, wie die mit dem Wohnungsmangel einhergehenden Mietererhöhungen bei der älteren Generation zu hohen finanziellen Belastungen führen.

Die Menschen ziehen seit etwa zehn Jahren vermehrt in die Großstädte. Dieser Trend wurde lange unterschätzt. Als Gründe für die Landflucht werden fehlende Arbeitsplätze und eine mangelnde Infrastruktur genannt.

Fakt ist: Berlin wächst, steuert auf die Vier-Millionen-Einwohner-Grenze zu – und die Mieten steigen. Für Rentner mit kleinem Geldbeutel ist das ein Problem, denn sie haben kaum noch eine Möglichkeit, ihre Einnahmesituation entsprechend der steigenden Preise zu verbessern. Nicht jeder 75-Jährige ist in der Lage, in seinem angelernten Job ein paar Euro dazuzuverdienen. Nahezu zwei Drittel der zur Miete wohnenden Seniorenhaushalte geben laut Studie mindestens 30 Prozent des monatlichen Einkommens für die Miete und Nebenkosten aus. Oft gibt es keine finanzielle Reserve mehr und jede weitere Mieterhöhung muss dann womöglich durch Einsparungen beim Essen oder bei der Kleidung kompensiert werden. Die steigende Zahl von Rentnern bei der Berliner Tafel verdeutlicht das Problem.

Wohnungstausch ist eine Alternative

Sinnvoll wäre es, wenn sich alleinstehende Rentner verkleinern und gleichzeitig altengerecht wohnen würden. Damit wäre die große Wohnung frei für eine junge Familie mit Kindern. Die Studie rät, kleinere, altersgerechte, bezahlbare Mietwohnungen zu bauen, das wäre „eine Maßnahme zur Förderung des Wohnens für alle Generationen“. Allerdings gibt es nur wenige Umzüge von Senioren in kleinere Wohnungen, Wohnungstauschbörsen größerer Wohnungsunternehmen können kaum Erfolge melden. Einen Grund dafür sieht die Studie darin, dass die Mieten für kleinere Wohnungen mit weniger als 40 Quadratmeter in den vergangenen Jahren um 36 Prozent gestiegen sind. Der Einspareffekt bei einem Umzug hält sich damit in Grenzen.

Eine günstige Wohnalternative sollte langfristig geplant werden. Es gibt zahlreiche Stiftungen und Wohnungsbaugenossenschaften, die bezahlbaren Wohnraum anbieten. Der Ratgeber „Umsorgt wohnen“, präsentiert von der Berliner Morgenpost, führt viele günstige Seniorenwohnungen mit Mieten und Leistungen auf. Interessenten sollten sich nicht von Wartezeiten abschrecken lassen. Gerade bei den Seniorenwohnanlagen haben auf den Wartelisten bereits viele Bewerber eine andere Lösung gefunden. Wer hartnäckig und geduldig ist, wird innerhalb von ein bis zwei Jahren eine neue Unterkunft finden.

Literatur: „Umsorgt wohnen in Berlin-Brandenburg“, 5. Auflage, ISBN 978-3-941891-19-7, 464 Seiten, 19,90 Euro. Erhältlich im Buchhandel, unter Telefon 0800 600 89 84 (gebührenfrei, zzgl. Versand), www.umsorgt-wohnen.de. Viele Senioren bleiben im Alter oft in großen Wohnungen wohnen.

Viele Senioren bleiben im Alter oft in großen Wohnungen wohnen.  | Foto: 21150/pixabay.com
Das Buch „Umsorgt wohnen in Berlin-Brandenburg“ gibt viele Tipps für das unbeschwerte Leben im Alter. | Foto: Umsorgt wohnen
Autor:

Jochen Mertens aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 544× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 833× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 811× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.189× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.