Ungemütlicher Start in die Brunnensaison

Sie beherrschten den Start in die Brunnensaison, Aktivisten der Bürgerinitiative "Viktoria-Luise-Platz". | Foto: KEN
5Bilder
  • Sie beherrschten den Start in die Brunnensaison, Aktivisten der Bürgerinitiative "Viktoria-Luise-Platz".
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Der Auftakt der diesjährigen Brunnensaison ist Angelika Schöttler (SPD) gründlich verhagelt worden. Auf dem Viktoria-Luise-Platz empfingen Wutbürger Tempelhof-Schönebergs Bezirksbürgermeisterin.

Selten war das Interesse der Öffentlichkeit am Knopfdruck für eine Wasserfontäne so groß wie dieses Mal. Es galt weniger der „Eröffnung des Frühlings“, wie es der Vorstand des sponsernden Unternehmens Wall, Patrick Möller, später formulierte, sondern dem Umgang des Bezirks mit dem Gartendenkmal Viktoria-Luise-Platz.

Wie berichtet, fehlen im Haushalt die nötigen Finanzmittel für eine wechselnde Bepflanzung des Platzes mit Frühjahrs- und Sommerblühern. Stattdessen hat das Grünflächenamt die Blumenrabatten mit Mulch abgedeckt.

Das sei rechtswidrig, sagt die vor Ort aktive Bürgerinitiative (BI) „Viktoria-Luise-Platz“. Ihr Sprecher Henning Niederhoff hat bei der Bezirksaufsicht nachgefragt und seine Meinung bestätigt bekommen: Ein angespannter Bezirkshaushalt entbinde nicht von der Pflicht, das Erscheinungsbild eines Gartendenkmals zu wahren. Und dieses Erscheinungsbild werde nun mal verändert, wenn keine Blumen gepflanzt werden. Das verletze das Berliner Denkmalschutzgesetz.

Die BI hat bereits rund 2600 Protest-Unterschriften gesammelt, die sie am Tag der Eröffnung der Brunnensaison am 23. März Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler überreichen wollte. Die schickte Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) vor. Selbst wollte die Rathauschefin und Finanzdezernentin das mit gelbem Geschenkseidenband geschnürte Unterschriftenpaket nicht entgegen nehmen.

Ein Anwohner, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, sagte, die Bürgerinitiative sollte angesichts von Hundehaufen und anderem Unrat auf dem Platz nicht Unterschriften sammeln, sondern Faltblätter mit Benimmregeln verteilen und notfalls die Polizei rufen.

Schließlich kam es doch noch zur Eröffnung der Brunnensaison. Mit versteinerter Miene drückte Schöttler neben einem sichtlich um gute Laune bemühten Unternehmensvorstand symbolisch den Knopf. Die Wall AG sicherte spontan zu, 5000 Euro für den Viktoria-Luise-Platz zu spenden. Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler deutete an, dass das Geld für Reparaturen am Platz, etwa für die Instandsetzung der historischen Rundbank, Verwendung findet.

Der Stadtmöblierer und Außenwerber Wall finanziert seit 1998 die öffentlichen Brunnen in Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow und Spandau. Rund 75 Brunnen können dank des finanziellen Engagements der Wall AG alljährlich sprudeln. In Tempelhof-Schöneberg sind es 23 öffentliche Brunnenanlagen. „Wir werden auch in den nächsten Jahren Garant dafür sein, dass der Brunnen hier und auch in den anderen Bezirken sprudelt", so Patrick Möller. Bis Ende 2018 sei deren Betrieb gesichert. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 57× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.