Schüler zeichnen drei Vereine aus
Zum dritten Mal wurde der Blum-Preis verliehen
Nicht eine kleine Jury, sondern alle 634 Schüler des Robert-Blum-Gymnasiums an der Kolonnenstraße haben zum dritten Mal Preise für ehrenamtliches Engagement vergeben. Auf Platz eins wählten sie den Verein Obdachlosenhilfe strassenfeger – gefolgt von der Berliner Tafel und dem Verein Rückenwind.
Kinder und Jugendliche ehren Erwachsene? Das ist unüblich, meistens ist es umgekehrt. Doch die Schüler ließen sich vor einigen Jahren vom Namenspatron ihres Gymnasiums zum „Blum-Preis“ inspirieren. Der Politiker, Publizist, Verleger und Dichter Robert Blum war ein März-Revolutionär, der sich mutig für eine bessere Gesellschaft eingesetzt hat. Am 9. November 1848 wurde er hingerichtet.
Für ihr Projekt haben die Gymnasiasten ihrerseits bereits viel Anerkennung geerntet. Im vergangenen Jahr wurde es für den Deutschen Engagementpreis nominiert und mit dem Deutschen Lehrerpreis ausgezeichnet. Das wiederum führte dazu, dass die Schülerschaft mehr Geld als in den vergangenen Jahren vergeben konnte. Insgesamt waren es 2500 Euro, einen Teil davon steuerte der Förderverein der Schule bei.
Geleitet und moderiert wird das Ganze von Jugendlichen der neunten Jahrgangsstufe. Vorsitzende der Jury ist Milla. Sie begründete, warum die erste Wahl auf strassenfeger fiel: „Die Menschenwürde steht im Mittelpunkt. Die Mitarbeiter verstehen sich als Sprachrohr für diejenigen, die zu ihnen kommen. Denn nicht jeder hat immer Glück. Ein Schicksalsschlag reicht und du kannst auf der Straße landen.“ Strassenfeger unterstütze Betroffene individuell dabei, Auswege aus ihrer Notsituation und vielleicht sogar zurück in ihr altes Leben zu finden. Mit 1200 Euro wurde das Engagement des Vereins gewürdigt. Der zweite Platz und damit 800 Euro gingen an die Berliner Tafel, die seit vielen Jahren Lebensmittel an Bedürftige ausgibt. Der Neuköllner Verein Rückenwind kann sich über Platz drei und 500 Euro freuen. Er stattet Geflüchtete mit Fahrrädern aus und repariert sie gemeinsam mit ihnen. So können die Neuangekommenen besser auf eigene Faust die Stadt erkunden und lernen gleichzeitig neue Menschen kennen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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