Bezirk hat ersten Förderpreis im Frauen- und Mädchensport verliehen
Den mit 9000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt der TSV Tempelhof-Mariendorf. Der Traditionsverein hat rund 1500 Mitglieder, davon sind 900 weiblich. Seine zahlreichen Sparten, von denen sich viele an alle Altersgruppen richten, seine paritätische Besetzung bei den Vereinsaufgaben, familienfreundliche Trainingszeiten und die Gewinnung von Nachwuchssportlerinnen durch die Kooperation mit Grundschulen überzeugten die Jury. Laudator Oliver Frey, SPD-Bezirksverordneter und Vorsitzender des Sportausschusses in der BVV, lobte insbesondere die Besetzung des Vereinsvorstands. Die Frauenquote betrage mit neun Frauen gegenüber zehn Männern 47 Prozent. Bei den Trainern seien es 50 Prozent und bei den Abteilungsleitern sogar 61 Prozent. "Heute ist der Internationale Tag des Ehrenamts", bezog sich Frey auf den Tag der Preisverleihung am 5. Dezember. "Im Sport ist das Ehrenamt alles."
Mit einem Sonderpreis des Förderpreises wurden der Mariendorfer SV 06 und der Friedenauer Tanzsportclub Blau-Silber ausgezeichnet. Für den Fußballverein mit über 400 Mitgliedern hob sein Laudator David Braun, sportpolitischer Sprecher der Bündnisgrünen im Bezirk, vor allem die außerordentlichen Bemühungen der Frauenwartin Frederike Kiesel hervor, den Frauenfußball erneut zu etablieren.
Familienfreundliche Trainingszeiten und ein hoher Anteil an Trainerinnen zeichnen den Tanzsportclub Blau-Silber aus. Er stellt mittlerweile sieben Wertungsrichterinnen innerhalb des Landestanzsportverbands. Für Laudator Denis McGee, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in der BVV, ein "leuchtendes Beispiel". "Mit drei Frauen gegenüber sieben Männern im Vorstand besteht Nachholbedarf", sagte McGee. Das Verhältnis sei aber immer noch besser als in DAX-notierten deutschen Unternehmen. Blau-Silber will verstärkt die Mädchen in den Kindergruppen fördern. Club-Vize Wilhelm Sommerhäuser forderte mehr Sporthallen für Tempelhof-Schöneberg.
"Dieser Preis soll Motivation und Ansporn für die Zukunft sein", sagte Sportstadträtin Jutta Kaddatz im Hinblick auf zu wenig aktive weibliche Mitglieder in Sportvereinen. Sie forderte alle Vereine auf, "das wichtige gesellschaftspolitische Anliegen der Gleichstellung von Frauen und Männern, von Mädchen und Jungen in ihre wertvolle Arbeit verstärkt einzubeziehen".
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.