Internationale büßt Tabellenführung ein, Trainer ist trotzdem zufrieden
Dabei waren die Mannen um Trainer Andreas Fricke bei strömendem Regen das bessere Team, hatten deutlich mehr Spielanteile, mehr Ballbesitz und die besseren Torchancen. Und doch verließ Fortuna am Sonnabend als Sieger den Sportplatz am Vorarlberger Damm. "Ausschlaggebend war das 1:2 rund 20 Minuten vor Spielschluss", analysierte Fricke. "Danach hat sich Biesdorf weit zurückgezogen, die Räume sehr eng gemacht und sich in jeden Ball rein gehauen. Und dann ist es auf so einem kleinen Platz wie diesem sehr schwierig, in der Schlussphase noch gute Chancen herauszuspielen."
Nachdem der FC Internationale schon in der ersten Halbzeit das spielbestimmende Team gewesen war, es aber versäumt hatte, mindestens eine von drei richtig guten Torchancen zur Führung zu nutzen, war es der Gast aus Biesdorf, der kurz nach dem Wechsel vorlegte: Sebastian Reiss brachte die Fortuna nach 51 Minuten in Front. Zwar erzielte Julian Trüstedt postwendend den Ausgleich (52. Minute). Doch Matthias Liermann sorgte mit seinem Tor (69.) für den Endstand. "Beide Gegentore waren nicht herausgespielt, sondern sind nach langen Bällen gefallen", ärgerte sich Trainer Fricke. "Aber letztlich kann ich meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie hat gut gespielt."
Durch die Niederlage hat der FC die Tabellenführung an den CFC Hertha 06 verloren. Doch das wurmt Andreas Fricke keineswegs. "Wir sind Aufsteiger und spielen eine super Saison. Wir haben überhaupt keinen Druck und müssen im Gegensatz zu anderen Teams nicht aufsteigen." Damit spielt Fricke auf den CFC Hertha 06 an, der nicht zuletzt aufgrund eines hohen finanziellen Aufwands von vielen Fachleuten schon vor der Saison als Topfavorit genannt worden war und eigentlich dazu verdammt ist, aufzusteigen.
Fricke erläutert, warum die Situation beim FC eine ganz andere ist: "Wir zahlen unseren Spielern kein Geld. Und dann fehlt vielleicht der eine oder andere Akteur, der den Unterschied ausmachen kann. Natürlich wäre ein Aufstieg in die Berlin-Liga sehr reizvoll. Aber man darf niemals vergessen, woher man kommt."
Fakt ist: Der Aufsteiger aus Schöneberg hat bis zum jetzigen Zeitpunkt eine gute Saison abgeliefert: Zwölf Siege, vier Unentschieden und drei Niederlagen stehen zu Buche. Die Mannschaft glänzt vor allem durch Geschlossenheit und Teamgeist. Trainer und Verantwortliche anderer Teams loben den FC Internationale in den höchsten Tönen, attestieren der Truppe, fußballerisch das beste Team der Liga zu sein. Das freut Andreas Fricke, interessiert ihn aber nicht weiter: "Die anderen können sagen, was sie wollen. Das ändert nichts an unseren Zielen und unserer Ausrichtung." Die Landesliga sei so ausgeglichen, dass jedes Wochenende und in jeder Partie für den FC harte 90 Minuten anstehen. Fricke abschließend: "Natürlich wollen wir das bestmögliche aus dieser Spielzeit herausholen. Zunächst freuen wir uns aber darüber, bis dato so viele tolle Spiele abgeliefert zu haben. So wollen wir weitermachen und gucken dann einfach mal, was am Ende dabei herauskommt."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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