Vom Catering bis zu den Fanartikeln
Internationale gewinnt für seine Nachhaltigkeitsstrategie den „Großen Stern des Sports“

Oliver Schaumann und Gerd Thomas vom FC Innternationale Berlin 1980 mit dem "Großen Stern des Sports" in Silber. | Foto:  Marcel Schwickerath
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Der FC Internationale Berlin 1980 hat für seine Einsatz beim Thema Nachhaltigkeit den „Großen Stern des Sports“ in Silber in Berlin gewonnen und sich damit als Landessieger für das Vereinsfinale des bundesweiten Wettbewerbs um den „Großen Stern des Sports“ in Gold qualifiziert.

Die Schöneberger Kicker sind Preise gewohnt. Die Fußballer haben für ihre einzigartige Nachhaltigkeitsstrategie erst im Februar den Zukunftspreis des Berliner Sports gewonnen. Jetzt kommt der „Große Stern des Sports“ in Silber dazu, mit dem die Berliner Volksbank und der Landessportbund Berlin (LSB) den Schöneberger Verein für seine Initiativen zum Thema Nachhaltigkeit auszeichnen. Mit der Sieger-Trophäe hat sich der FC Inter als einer von 16 Landessiegern für das Bundesfinale qualifiziert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird im Januar den mit 10 000 Euro dotierten „Großen Stern des Sports“ in Gold in Berlin verleihen. Mit den „Sternen des Sports“ zeichnen der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Volksbanken Raiffeisenbanken jährlich Sportvereine aus, die sich über ihr sportliches Angebot hinaus besonders gesellschaftlich engagieren.

Die Inter-Kicker haben erneut mit ihrem Nachhaltigkeitskonzept gepunktet. Der Fußballverein hat seit April 2021 als erster Amateurverein Deutschlands ein TÜV-Zertifikat für Nachhaltigkeit nach ZNU-Standard. Nur der Profiverein 1. FC Köln hat ebenfalls so ein Zertifikat. Im Verein gibt es seit 2020 eine Nachhaltigkeitsintiative, die alle Aktivitäten auf ökologische Optimierung prüft. Mit der Initiative „Interaction – für mehr Nachhaltigkeit im und durch Sport“ will der Verein Bewusstsein für ganzheitliche Nachhaltigkeit schaffen, Strukturen ändern und Vorbild für andere sein, heißt es in der Satzung.

Regionale Partner gesucht

Zur Nachhaltigkeitsstrategie gehören viele Bausteine. Vom Thema Mülltrennung und Abfallvermeidung über regionales Essen mit vegetarischen oder veganen Lebensmitteln für das Catering in der InterArena bis hin zu Energiesparthemen und Fanshopartikeln reicht die Palette. Die Fußbälle kommen aus fairem Handel, die Trikots sind, wenn möglich, aus recyceltem Material. Vereinsmitglieder haben auch eine Bienenwiese angelegt. Eine Spielerin sammelt zerrissene Trikots, Stutzen und andere Sachen und macht daraus Upcycling-Produkte. Der Verein organisiert Nachhaltigkeitstage mit Bildungsangeboten und Kleidertauschbörsen. Vereinsboss Gerd Thomas will eine Stiftung gründen, um weitere Bildungsprojekte und Vielfaltsinitiativen zu finanzieren. Der FC Internationale sucht dafür regionale Partner, die den Verein unterstützen.

Für den „Großen Stern des Sports“ in Silber des Landes Berlin hat der FC Internationale eine Siegprämie von 4000 Euro bekommen. Insgesamt wurden am 15. November sechs Berliner Sportvereine im Coubertinsaal des Landessportbunds mit silbernen Sterne-Pokalen geehrt. Den zweiten Platz und ein Preisgeld von 2500 Euro gewinnt der BSV Friesen 1895 mit seiner Initiative „Sicherheit im Wasser“. Der Mariendorfer Verein bildet jetzt auch Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren zu Rettungsschwimmern aus. Um das Schwimmen im Freiwasser zu üben, gibt es regelmäßig Exkursionen zum Strandbad Wannsee.

Dritter beim Berliner Landesfinale wurden die Spreewölfe Berlin und konnten 1500 Euro für die Vereinskasse einsacken. Ausgezeichnet wurde der Inline-Skaterhockey-Verein, der im Moabiter Poststadion spielt, für seine Aktion „Ukrainehilfe über den Sportverein“. Die Spreewölfe unterstützen Geflüchtete zum Beispiel bei Behördengängen und konnten mit der Hilfsinitiative zum Beispiel 60 Menschen im früheren Amtsgericht in Jüterbog unterbringen. Das Wichtigste ist aber, dass Hockeyspieler aus der Ukraine bei den Berlinern trainieren können. Drei weitere Vereine erhielten einen mit jeweils 500 Euro dotierten Förderpreis: Seitenwechsel – Sportverein für FrauenLesbenTrans*Inter* und Mädchen, Pfeffersport und die Bogensportfreunde Berlin.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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