Keinerlei Aussicht auf Sanierung
Kletterfelsen soll nach mehr als 20 Jahren weichen

Gammelt vor sich hin: der künstliche Felsen an der Alvenslebenstraße. | Foto:  Schilp
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Eine ganz besondere Attraktion gibt es auf dem Spielplatz Alvenslebenstraße 11, nämlich einen Kletterfelsen. Doch seit mehr als vier Jahren ist er gesperrt und eine Sanierung nicht in Sicht. Deshalb fordern die Bezirksverordneten von Bündnis90/Die Grünen, an einem anderen Ort Ersatz zu schaffen.

Eröffnet wurde der Felsen Ende 1999. Verantwortlich für den Bau war die Wohnungsbaugesellschaft WIR. Die Betreuung übernahm die Berliner Sektion des Deutschen Alpenvereins. Dort konnten Profis, aber auch Laien jeden Alters, die einen Kletterkurs absolviert hatten, sich bis auf eine Höhe von zwölfeinhalb Metern arbeiten.

Getauft wurde der künstliche Felsen auf „Kirchbachspitze“. Mit einem Augenzwinkern: Denn zwar gibt es direkt neben dem Spielplatz eine Kirchbachstraße, doch die ist nicht nach der echten, rund 3000 Meter hohen Kirchbachspitze in Südtirol benannt, sondern nach Hugo Ewald Kirchbach (1809-1887), einem Militär.

Gut 20 Jahre dauerte der Kletterspaß, dann wurde der Kunstfelsen gesperrt. Durch Risse war Feuchtigkeit eingedrungen, die Standfestigkeit nicht mehr garantiert. Noch im Sommer 2023 hieß es, die heutige Eigentümerin, die Wohnungsgesellschaft Gewobag, und der Alpenverein suchten gemeinsam nach Finanzierungsmöglichkeiten für eine Sanierung. Eine Schätzung der Kosten aus dem Jahr 2021 belief sich auf rund 300 000 Euro.

Vor einigen Wochen nun teilte die Gewobag mit: „Eine Sanierung sowie ein Abriss und Neuaufbau des Kletterfelsens wurden intensiv geprüft. Beide Szenarien sind aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht darstellbar.“ Stattdessen werde zurzeit ein Konzept erarbeitet, wie die Fläche künftig genutzt werden könne.

Gammelt vor sich hin: der künstliche Felsen an der Alvenslebenstraße. | Foto: Schilp
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Nun soll das Bezirksamt gemeinsam mit städtischen Wohnungsbauunternehmen nach einem Ersatz für den Kletterfelsen suchen. Das zumindest fordern die Grünen in einem Antrag, den sie bei der Dezembersitzung der Bezirksverordneten gestellt haben. Ob sie dafür eine Mehrheit findet, wird sich demnächst zeigen.

Eine bezahlbare Alternative könne eine Klettermöglichkeit an einer Hauswand sein, meint der Grünen-Fraktionsvorsitzende Bertram von Boxberg. Dabei hat er auch schon ein Objekt im Auge, das nicht weit von dem heutigen Standort entfernt ist: das Gebäude, in dem die Jugendeinrichtung Fresh untergebracht ist. Es befindet sich an der Ecke Neue Steinmetzstraße und Großgörschenstraße. Ganz auf das Angebot zu verzichten, fände von Boxberg mehr als traurig. „Klettern ist für Jugendliche eine herausragende Freizeitaktivität. Es schafft Selbstvertrauen und fördert die Fähigkeit, anderen Menschen zu vertrauen, nämlich jenen, die die Sicherung übernehmen“, sagt er.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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