Baustein für die Schwammstadt
An der Bülowstraße kann jetzt Wasser versickern und Bäume versorgen

Vororttermin an der Hochbahn am Bahnhof Bülowstraße mit Umweltstadträtin Saskia Ellenbeck (4.v.r.). | Foto: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
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  • Vororttermin an der Hochbahn am Bahnhof Bülowstraße mit Umweltstadträtin Saskia Ellenbeck (4.v.r.).
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Ein kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung klimaangepasste Stadt: An der Bülowstraße, rund um den Dennewitzplatz, hat das Bezirksamt auf 900 Quadratmetern Flächen entsiegelt und Baumscheiben vergrößert. Kürzlich wurde das Projekt vorgestellt.

Wo bisher Parkplätze oder Pflastersteine waren, blühen im kommenden Frühling und Sommer Wildkräuter und locken Insekten an. Ein Teil des Regenwassers, das bisher von den Gehwegen in die Straßengullys floss, kann jetzt in der Erde versickern und kommt den Pflanzen zugute. Die Rückführung in den natürlichen Wasserkreislauf würde grundsätzlich helfen, Überschwemmungen und das Abfließen von schmutzigem Wasser in die Flüsse zu verhindern, sagte Darla Nickel von der Berliner Regenwasseragentur.

Schnell umsetzbar

„Die Entsiegelung an der Bülowstraße zeigt, dass wir nicht auf die großen Umbauprojekte warten müssen, um die Schwammstadt zu realisieren. Solche Projekte lassen sich verhältnismäßig schnell und günstig umsetzen“, so Nickel. Gekostet hat das Ganze übrigens rund 100 000 Euro, die aus dem Förderprogramm „Stadtverschönerung“ des Landes Berlin stammen.

Dieses Programm werde jedoch leider nicht fortgesetzt, informierte Umweltstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne). Es seien trotzdem weitere Entsiegelungsvorhaben geplant, dazu werde gerade eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe aufgebaut.

Maßnahmen gegen "Hitzeinseln" wichtig

Im Bezirksamt gibt es für die großen Herausforderungen, die die hohen Temperaturen und Trockenheit mit sich bringen, eine Fachfrau. Marion Reichardt ist Klimaanpassungsmanagerin. „Die zunehmende Hitzebelastung in dicht bebauten Städten wie Berlin ist eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unseres Jahrhunderts“, sagt sie. Der Bezirk habe hier eine Fürsorgeplicht und müsse Maßnahmen gegen „Hitzeinseln“ mit großen versiegelten Flächen und wenig Grün ergreifen. Deshalb sei ein Klimaanpassungskonzept für den Bezirk in Arbeit.

Vororttermin an der Hochbahn am Bahnhof Bülowstraße mit Umweltstadträtin Saskia Ellenbeck (4.v.r.). | Foto: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
Die Bäume an der Bülowstraße haben jetzt viel Platz und im Boden kann Regenwasser versickern. | Foto:  Bezirksamt
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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