Ein wunderschönes Stückchen Erde
Der „Frobengarten“ ist offiziell eingeweiht

Der Frobengarten ist in erster Linie ein Nutzgarten. | Foto: KEN
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  • Der Frobengarten ist in erster Linie ein Nutzgarten.
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„Ein wunderschönes Stückchen Erde.“ Stadtentwicklungsstadtrat Jörn Oltmann (Grüne) und zahlreiche Gäste kommen auf der Einweihungsfeier ins Schwärmen. Sie stehen mitten im „Frobengarten“.

Wo viele Jahre lang ein Parkplatz war, reifen heute Tomaten, wachsen Salat, Kräuter, Mais, Kartoffeln, Kürbisse und andere Pflanzen. Derzeit gärtnern 41 Parteien in der neu entstandenen grünen Oase in der Frobenstraße gegenüber dem Haus Nummer 6. „Wir haben mittlerweile sogar eine ziemlich lange Warteliste, auch für Beete, die wir für die nächste Saison noch dazubauen müssen“, sagt Projektleiterin Bettina Walther von „gruppe f landschaftsarchitekten“.

Vor zwei Jahren hat alles seinen Anfang genommen. Im Projekt „Garten aktiv“ des Quartiersmanagements Schöneberger Norden wurde die Idee für den Gemeinschaftsgarten geboren. Der größte Teil der Garten-aktiv-Fördersumme von 111 000 Euro wurde dafür verwendet. Das Landschaftsarchitekturbüro gruppe f entwickelte ein Konzept. Zunächst war gar nicht bekannt, dass das rund 600 Quadratmeter große, vom benachbarten Novum-Hotel als Parkplatz genutzte Grundstück eigentlich dem Bezirk gehört. Als die Eigentumsverhältnisse geklärt waren, hat sich die bezirkliche QM-Koordinatorin Corinna Lippert dafür eingesetzt, die Fläche als Garten für das Quartier zurückzugewinnen.

Das Hotel war sehr kooperativ. Es hat nicht nur die Fläche freigemacht, sondern auch den Wasseranschluss spendiert. Gleiches tat der Eigentümer der früheren Tankstelle an der Ecke Froben- und Bülowstraße für einen Stromanschluss. Die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag hat die Picknick-Bank im Garten spendiert und weitere Unterstützung zugesagt. Die Öko-Toilette hat der Verein „Kunst-Stoff“ der Gartengemeinschaft überlassen. Der Verein „Pallas-Gärten“ spendete viele Pflanzen.

Vor einem Jahr, so erzählt Bettina Walther, hätten sie damit begonnen, auf der Straße vor dem Parkplatz für das Urban-Gardening-Vorhaben zu werben. Das Interesse habe sie geradezu überwältigt. Es folgten Planungstreffen. Im Frühjahr ging es dann richtig zur Sache: An zahlreichen Wochenenden wurden der Schuppen, ein Vogelhäuschen und ein Insektenhotel gebaut, der Rasen eingesät, Beete angelegt. Es gibt zwei Schaubeete der Kita La Luna aus der Ziethenstraße und einen Bienenstock. Den ersten Honig soll es schon in diesem Herbst geben. Die Hochbeete zimmerten Teilnehmer der Tageswerkstatt des Drogennotdienstes.

„Man muss würdigen, dass hier eine Fläche zurückgewonnen, entsiegelt und begrünt wurde und sogar als sozialer Treffpunkt gesichert werden konnte“, sagt die für Straßen und Grünflächen im Bezirk verantwortliche Stadträtin Christiane Heiß. „Das brauchen wir in dieser Stadt.“ Die Schaffung des Frobengartens bezeichnete Heiß als Leistung. Denn, so die Grünen-Politikerin, es gebe gegenwärtig „einen erbitterten Verteilungskampf um jeden einzelnen Parkplatz“.

Wer mitgärtnern will, kann sich unter frobengarten@gmail.com melden.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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