Bis Oktober autofrei und grün
Erste Sommerstraße des Bezirks im Steinmetzkiez mit Fest eröffnet
Der Bezirk hat seine erste „Sommerstraße“. Im nördlichen Abschnitt der Steinmetzstraße ist ein 30 Meter langer Bereich jetzt autofrei. Bis Oktober soll das Areal zum Spielen und Entspannen einladen.
Zur Eröffnung mit Bürgermeister Jörn Oltmann und Stadträtin Saskia Ellenbeck (beide B‘90/Grüne) vor einigen Wochen gab es ein Straßenfest.
Das Projekt geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung zurück. Ausgewählt wurde das rund 280 Quadratmeter große Areal aufgrund des deutlichen Wunsches aus der Anwohnerschaft, so Saskia Ellenbeck, als Stadträtin zuständig für Umwelt, Straßen und Grünflächen. Der Straßenabschnitt liege in einem Gebiet, das derzeit mit Spielplätzen und Grünflächen unterversorgt sei. Gemeinsam mit der Initiative Steinmetzkiez werde jetzt ausprobiert, wie die temporäre Nutzung des Straßenabschnitts aussehen kann.
„Wir wollen im hochverdichteten Schöneberger Norden Raum schaffen für die Nachbarschaft und die angrenzende Schule“, sagt die Stadträtin. Es gehe darum, Platz zu bieten für Aktivitäten wie Ballspielen und Kreidemalen, zum Inlineskaten oder einfach nur zum Ausruhen.
Zwei Sitzbänke wurden aufgestellt, ebenso zwei Hochbeete, bepflanzt und gepflegt von den Anwohnern. Im Herbst sollen diese Stadtmöbel weiterverwendet werden, wo genau, steht allerdings noch nicht fest. Bei der Eröffnung Ende April war die Stimmung überwiegend positiv, wie auf der Seite der Initiative Steinmetzkiez zu lesen ist. Aber es gab auch ein paar Vorbehalte in Bezug auf den Wegfall von 15 Parkplätzen.
Nach dem Ende des Projekts am 31. Oktober soll es eine Auswertung hinsichtlich der Akzeptanz geben. Fällt das Ergebnis positiv aus, sei es gut vorstellbar, Sommerstraßen auch in anderen Kiezen umzusetzen – immer gemeinsam mit den Anwohnern, sagt Ellenbeck. „Mit diesem Projekt folgen wir international bewährten Beispielen aus Stockholm oder Barcelona.“
In Berlin gibt es zwei weitere Sommerstraßen: in der Ackerstraße in Mitte und in der Wilmersdorfer Straße nördlich der Schillerstraße in Charlottenburg als Fortsetzung der dort existierenden Fußgängerzone. Dieser Abschnitt bleibt nach Projektende als Teil der Fußgängerzone bestehen. Das Mobiliar für die Sommerstraßen finanziert die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz mit 250 000 Euro.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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