Gemeinsam für ein Quartier
Tempelhof-Schöneberg und Mitte wollen Veränderungen rund um die Potsdamer Straße anschieben
Tempelhof-Schöneberg und Mitte ziehen an einem Strang: Am 12. Juli wurde die Kooperationsvereinbarung für das „Lebendige Zentrum und Quartier“ Potsdamer Straße unterzeichnet. Ziel ist es, die Lebensbedingungen im Viertel zu verbessern.
Genau genommen geht es um die Potsdamer Straße und die angrenzenden Blöcke vom Landwehrkanal bis zur Goebenstraße. Das Gebiet nördlich der Kurfürstenstraße gehört zu Mitte, der südliche Teil zu Tempelhof-Schöneberg. Die Probleme betreffen beide Bezirke. Vor allem auf der Potsdamer Straße und Bülowstraße herrscht starker Verkehr, dementsprechend schlecht ist die Aufenthaltsqualität für Anwohner und Passanten. Die Straßen und die angrenzenden beiden Gewerbehöfe sind stark versiegelt, so dass es bei starkem Regen zu Überschwemmungen kommt. Zudem sind Prostitution, Drogen und Obdachlosigkeit seit Jahren ein Thema. Besonderer Handlungsbedarf besteht an der Frobenstraße, wo Straßenstrich, Kältehilfe, eine Jugendeinrichtung und eine Kita direkt nebeneinander liegen.
Stadtentwicklungsstadträtin Eva Majewski (CDU) aus Tempelhof-Schöneberg und ihr Amtskollege Ephraim Gothe (SPD) aus Mitte sind überzeugt, dass bezirksübergreifendes Handeln nötig sei, um effektive Lösungen zu finden. Deshalb haben sie gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung entschieden, das Gebiet aus dem Programm „Lebendige Zentren und Quartiere“ zu fördern. Doch bevor Geld aus diesem Topf fließen kann, braucht es erst einmal ein „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“. Die Erarbeitung, die in diesem Herbst beginnt, wird voraussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen. In dem Konzept geht es darum, Handlungsschwerpunkte zu benennen, praktische Maßnahmen zu entwickeln und lokale Akteure einzubinden. Auch Anwohner und andere Interessierte sollen ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern, damit nicht an ihnen vorbei geplant wird.
Das Bezirksamt Mitte übernimmt bei dem Konzept organisatorisch die Federführung. An den Inhalten wirken jedoch beide Partner gleichberechtigt mit. Das übergeordnete Ziel ist es, die funktionale Vielfalt im Gebiet zu erhalten, es jedoch nachhaltiger und städtebaulich attraktiver zu machen. Infos über das Projekt gibt es auch unter www.mein.berlin.de.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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