Kiezblocks statt Durchgangsverkehr
Anwohner demonstrierten für Verkehrswende
Gegen den Durchgangsverkehr und für "Kiezblocks" haben sich Anwohner aus dem Akazienkiez aufs Fahrrad geschwungen. Zwei Bürgerinitiativen hatten die rollende Demo organisiert.
Für die Verkehrswende vor der eigenen Tür haben kürzlich mehr als hundert Anwohner demonstriert. Was sie wollen, sind "Kiezblocks" in der Monumentenstraße und Belziger Straße. Aufgerufen zur Fahrraddemo hatten die Bürgerinitiativen "Kiezblock Monumentenzug" und "Akazienkiezblock".
„Wir wollen mit unserer Initiative den Durchgangsverkehr aus dem Kiez verdrängen", erklärte Moritz Riesinger das Ziel. Mit der Umgestaltung der Straßen, Verkehrsberuhigung und Pollern könne der öffentliche Raum fairer verteilt werden. "Die Straßen sollten den Anwohnern zur Verfügung stehen und nicht als Schleichrouten dienen." Die rollende Demo führte von der Monumentenbrücke über die Monumenten- und Kolonnenstraße bis in den Akazienkiez. Auch einige Politiker radelten mit. Auf dem letzten Stück spazierten alle durch die Belziger Straße bis zum Lassenpark. "Als Anwohnerin freue ich mich auf die geplante Fahrradstraße in der Belziger", sagte Claudia Thiele. "Aber ich wünsche mir, dass viel mehr getan wird, um die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen als nur ein paar neue Schilder." So müsse der Durchgangsverkehr mittels Poller nachhaltig aus dem Kiez gesperrt werden.
Solche Wohngebiete ohne Durchgangsverkehr nennt man Kiezblocks. Mögliche Maßnahmen sind Sperren, Einbahnstraßen oder Tempolimits. Ziel ist es, den Verkehr aus den Nebenstraßen auf die Hauptstraßen zu leiten. Für Anwohner, Rettungsfahrzeuge, Müllabfuhr und den Lieferverkehr bleiben Kiezblocks in der Regel offen. Die Idee stammt aus dem spanischen Barcelona. Aber auch Städte wie Paris und London setzen auf immer mehr Stadtquartiere ohne Durchgangsverkehr. In Berlin engagieren sich unter anderem der Verein "Changing Cities" und viele lokale Bürgerinitiativen dafür.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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