BVG-Pläne waren schon 2014 fertig
Aufzug am U-Bahnhof kommt langsam in Sicht

Der Aufzug soll ein Hingucker werden, seine Form an einen Diamanten erinnern. Vielleicht wird er nachts sogar „richtig schick“ bläulich schimmern. | Foto: BVG
  • Der Aufzug soll ein Hingucker werden, seine Form an einen Diamanten erinnern. Vielleicht wird er nachts sogar „richtig schick“ bläulich schimmern.
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Rollstuhlfahrer, andere gehbehinderte Menschen und alle, die Kinderwagen schieben, werden sich freuen: Der Aufzug am U-Bahnhof Bayerischer Platz kommt. Allerdings dauert das noch.

Es werden voraussichtlich zwei Jahre vergehen, bis der Fahrstuhl zu den Bahnsteigen der Linien U4 und U7 mitsamt neuem Fußgängerüberweg in Betrieb geht; auf einem dann bis zu fünf Meter breiten Mittelstreifen auf der Grunewaldstraße etwa auf Höhe des Bahnhofgebäudes. Uwe Kutscher, Leiter der BVG-Abteilung Bautechnische Anlagen, plant den Baubeginn im April oder Mai 2019. Für die Fahrgäste wird es keine nennenswerten Einschränkungen geben.

Verantwortlich für die Verzögerung sind weder technische Probleme noch die BVG. Wie Uwe Kutscher erläutert, hat der Entwurf für den Aufzug, „so wie er jetzt gebaut wird“, bereits bei Eröffnung des Bahnhofneubaus 2014 vorgelegen. Die Verkehrsbetriebe rechneten mit der Genehmigung im Folgejahr und dessen Inbetriebnahme 2016. Ein Wunschtraum.

Beim Einbau eines Aufzugs, einer „Bahnanlage“, muss ein Plangenehmigungsverfahren durchlaufen werden. Die Träger öffentlicher Belange, Behörden, Wasserleitungs- und Stromnetzbetreiber bis hin zu Verbänden, müssen angehört werden und später zustimmen.

Die Verkehrslenkung Berlin (VLB) und laut Kutscher auch der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung legten sich quer. Die VLB fürchtete Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses. Der Landesbeauftragte wollte einen größeren Aufzug als technisch machbar, damit Rollstuhlfahrer darin wenden können. Bis die Einwände entkräftet waren, vergingen Monate. Seit Mai liegt nun die Plangenehmigung vor. Derzeit befindet sich das Vorhaben in der deutschlandweiten Ausschreibung. Und da drohen weitere Unwägbarkeiten. Bislang hat sich nur ein Anbieter gemeldet. Die Baukosten seien, sagt Uwe Kutscher, in den vergangenen drei Jahren um 50 Prozent gestiegen.

Der Bezirk möchte den Aufzugsbau zur Umgestaltung des Straßenlandes nutzen. Die Grunewaldstraße zwischen Bundesallee und Kleistpark sei sehr lärmbelastet, sagt die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne). Zur Lärmminderung könnte eine Autofahrspur in jeder Richtung wegfallen und ein Fahrradstreifen angelegt werden. Eine Studie der Senatsverkehrsverwaltung hält das für machbar.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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