Bahn verzichtet aus Kostengründen auf Elektrifizierung des Güter-Innenrings

Bisher wurde davon ausgegangen, dass die Bahn den Güter-Innenring elektrifiziert. Die SPD-Fraktion in der BVV setzte sich für eine „integrierte Schallschutz-Gesamtlösung“ entlang der Trasse von Autobahnring, Ringbahn und Güter-Innenring in Schöneberg und Friedenau ein. Nun bleibt alles, wie es ist.

Elektrifizierung gleich Schallschutzmaßnahmen – auch freiwillige des Bundes an der A 100 – lautet die SPD-Formel. Ihre Forderung an das Bezirksamt, sich für entsprechenden Schallschutz bei den zuständigen Stellen einzusetzen, wurde in einen Antrag gegossen und von der BVV am 15. Februar 2017 einstimmig beschlossen.

Die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Regine Günther (parteilos, für die Grünen), teilte mit, die Bahn habe ihre Unterlagen für die Elektrifizierung beim Eisenbahnbundesamt eingereicht. Man erwarte, dass Lärmschutzmaßnahmen in das Planfeststellungsverfahren einbezogen werden. Günther weiter: Das Projekt der Bahn stehe unter Finanzierungsvorbehalt. Von der Bahntochter DB Netz AG hieß es, Ziel sei, nach und nach mit den betroffenen Bezirken die Planungen zu besprechen und abzustimmen.

Und nun die Ernüchterung: Laut Eisenbahnbundesamt hat die Bahn den Plan der Elektrifizierung fallen lassen. Damit bleibt alles, wie es ist: Kein Lärmschutz für die lärmgeplagten Anwohner.  

Als Grund habe die Bahn exorbitante Kosten für den Lärmschutz angeführt, sagte Gesundheitsstadtrat Oliver Schworck (SPD) in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt. Sechs Meter hohe Schallschutzwände an der Strecke und weiterer „passiver Schallschutz“, schallabsorbierende Dämmung an Hauswänden, Fenstern und Türen, wären notwendig geworden.

Stadtrat Oliver Schworck (SPD) befürchtet gleichwohl nicht, dass jetzt „mehr und schneller gefahren wird“. Sein Parteifreund Christoph Götz, Fraktionsvize und verkehrspolitischer Sprecher der SPD, widerspricht. Götz will nicht ausschließen, dass der Diesellokverkehr zunimmt. Peter Rimmler von der CDU sagte im Ausschuss: „Es ist negativ, dass der Lärm der Bahn bleibt.“ Der Bezirk müsse gemeinsam mit dem Senat von der Bundesregierung fordern, in Sachen Lärmschutz tätig zu werden.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 32× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 729× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 31× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.