Begegnungszone Maaßenstraße ist alternativlos
Schöneberg. Die Begegnungszone Maaßenstraße führt immer mehr zum politischen Richtungsstreit. Das war erneut in der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung zu erleben.
Im Fokus der Auseinandersetzung steht die laufende Evaluierung und die Frage, ob und in welchem Umfang der Bürger dabei zu Wort kommt. Die sogenannte Evaluierung oder Evaluation – die sach- und fachgerechte Untersuchung und Bewertung des Modellprojekts durch die federführende Senatsverwaltung für Stadtentwicklung – soll ihren Abschluss erst im Frühsommer finden.
Die Begegnungszone wird unter vier Aspekten untersucht: Wie funktioniert sie verkehrstechnisch? Wie nutzen sie die Menschen? Wie ist sie gestaltet und wie zufrieden sind Menschen mit Behinderung?
An der jetzigen Gestalt will die Senatsverwaltung nicht mehr rütteln. Das Bezirksamt, das das Vorhaben im Rahmen seiner personellen Möglichkeiten fachlich begleitet und umgesetzt hat, nimmt dieselbe Haltung ein. „Eine Option auf Rückbau gibt es nicht“, so die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne).
Denn, so zählte ihr Parteifreund Ulrich Hauschild auf, es sei viel erreicht worden: eine Verkehrsberuhigung, mehr Platz und Bewegungsfreiheit für Fußgänger, mehr Fahrradabstellplätze und Sitzgelegenheiten, ein sicheres Überqueren der Straße auch für Behinderte, keine Fahrräder mehr auf den Gehwegen.
Vieles aber sei zu beanstanden, gab der Bezirksverordnete zu: Es fehle eine zweite Lieferzone. Bei den unansehnlichen und „völlig idiotisch aufgestellten“ Bänken und den „hässlichen quadratischen Pollern“ müsse nachgebessert werden. Es müsse mehr Grün rein.
CDU, FDP und AfD wollen bei der Evaluierung mehr: eine umfassende Befragung der Anwohner und Gewerbetreibenden. Umfragen von CDU und FDP vor der Wahl im September hatten den Missmut vieler zu Tage gefördert. Ein Großteil der Befragten stelle sich einen Teilrückbau vor, so der CDU-Verordnete Ralf Olschewski.
Stadträtin Heiß machte unmissverständlich klar: Eine Bürgerbefragung im Rahmen der Evaluierung wird es nicht geben. Allenfalls laden Senatsverwaltung oder Bezirksamt zu einer Informationsveranstaltung ein, um die Ergebnisse vorzustellen. Das könne bei einer Veranstaltung des vom Bezirk organisierten Präventionsrats Schöneberger Norden stattfinden.
Die CDU-Verordnete Wanda Preußker erinnerte daran, dass der Sprecher des damaligen Stadtentwicklungssenators Andreas Geisel (SPD) am 27. August 2016 bekanntgegeben habe: „Die Begegnungszone soll nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden.“ KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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