Begegnungszone Maaßenstraße ist alternativlos

Viel Beton, Asphalt und Stahl, aber wenig Grün. Und dieses gibt es auch nur dank privater Initiative. | Foto: KEN
2Bilder
  • Viel Beton, Asphalt und Stahl, aber wenig Grün. Und dieses gibt es auch nur dank privater Initiative.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Die Begegnungszone Maaßenstraße führt immer mehr zum politischen Richtungsstreit. Das war erneut in der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung zu erleben.

Im Fokus der Auseinandersetzung steht die laufende Evaluierung und die Frage, ob und in welchem Umfang der Bürger dabei zu Wort kommt. Die sogenannte Evaluierung oder Evaluation – die sach- und fachgerechte Untersuchung und Bewertung des Modellprojekts durch die federführende Senatsverwaltung für Stadtentwicklung – soll ihren Abschluss erst im Frühsommer finden.

Die Begegnungszone wird unter vier Aspekten untersucht: Wie funktioniert sie verkehrstechnisch? Wie nutzen sie die Menschen? Wie ist sie gestaltet und wie zufrieden sind Menschen mit Behinderung?

An der jetzigen Gestalt will die Senatsverwaltung nicht mehr rütteln. Das Bezirksamt, das das Vorhaben im Rahmen seiner personellen Möglichkeiten fachlich begleitet und umgesetzt hat, nimmt dieselbe Haltung ein. „Eine Option auf Rückbau gibt es nicht“, so die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne).

Denn, so zählte ihr Parteifreund Ulrich Hauschild auf, es sei viel erreicht worden: eine Verkehrsberuhigung, mehr Platz und Bewegungsfreiheit für Fußgänger, mehr Fahrradabstellplätze und Sitzgelegenheiten, ein sicheres Überqueren der Straße auch für Behinderte, keine Fahrräder mehr auf den Gehwegen.

Vieles aber sei zu beanstanden, gab der Bezirksverordnete zu: Es fehle eine zweite Lieferzone. Bei den unansehnlichen und „völlig idiotisch aufgestellten“ Bänken und den „hässlichen quadratischen Pollern“ müsse nachgebessert werden. Es müsse mehr Grün rein.

CDU, FDP und AfD wollen bei der Evaluierung mehr: eine umfassende Befragung der Anwohner und Gewerbetreibenden. Umfragen von CDU und FDP vor der Wahl im September hatten den Missmut vieler zu Tage gefördert. Ein Großteil der Befragten stelle sich einen Teilrückbau vor, so der CDU-Verordnete Ralf Olschewski.

Stadträtin Heiß machte unmissverständlich klar: Eine Bürgerbefragung im Rahmen der Evaluierung wird es nicht geben. Allenfalls laden Senatsverwaltung oder Bezirksamt zu einer Informationsveranstaltung ein, um die Ergebnisse vorzustellen. Das könne bei einer Veranstaltung des vom Bezirk organisierten Präventionsrats Schöneberger Norden stattfinden.

Die CDU-Verordnete Wanda Preußker erinnerte daran, dass der Sprecher des damaligen Stadtentwicklungssenators Andreas Geisel (SPD) am 27. August 2016 bekanntgegeben habe: „Die Begegnungszone soll nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden.“ KEN

Viel Beton, Asphalt und Stahl, aber wenig Grün. Und dieses gibt es auch nur dank privater Initiative. | Foto: KEN
Als Nachbesserung wird unter anderem eine zweite Ladezone nahe dem Winterfeldtplatz gefordert, damit es nicht zu solchen Szenen wie auf dem Bild kommt. Foto: KEN | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 457× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 572× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 305× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 432× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.