Lichtkonzept für Yorkbrücken gefordert
Bezirk muss Beleuchtungsanlage abbauen
Die ab 1880 erbauten Yorckbrücken sind ein bedeutsames Industriedenkmal. Sie zeugen von der Brückenbautechnologie eines ganzen Jahrhunderts. Doch ohne Beleuchtung wäre der Bereich eine ziemliche Schmuddelecke.
Seit 2013 finanziert die in Hamburg ansässige Stiftung „Lebendige Stadt“ im Rahmen eines Projekts die Beleuchtung von sieben der verbliebenen Yorckbrücken. Doch die Finanzierung läuft aus. Und der Bezirk hat weder Personal noch Geld für den baulichen Unterhalt der Beleuchtungsanlagen und ihren Ab- und Aufbau infolge der anstehenden Sanierung der Brücken. So sieht er sich gezwungen, die Anlagen in diesem Jahr vollständig abzubauen.
Ein Rückschlag. Denn die Illumination der Brücken, insbesondere ihre technisch interessante Unterseite, hat in der Bevölkerung großen Zuspruch gefunden. „Dunkle Bahnunterführungen sind Unorte und manchmal sogar soziale Brennpunkte“, hatte die Stiftung seinerzeit zu ihrem Illuminierungsprogramm notiert. Es geht darum, Angsträume zu beseitigen, das Sicherheitsempfinden zu erhöhen und die Besonderheiten der Brückenarchitektur sichtbar zu machen. „Wir brauchen den Senat“, sagt der stadtentwicklungspolitische Sprecher der Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Ralf Kühne. Die Ökopartei hat einen Antrag in die letzte Tagung vor der Sommerpause eingebracht. Das Bezirksamt soll beim Senat die Erarbeitung und Finanzierung eines dauerhaften Lichtkonzepts für die Yorckbrücken einfordern.
Ähnliches will die SPD-Fraktion. Auch sie brachte einen Antrag ein. Die Unionsfraktion trat ihm bei. Die Grünen zogen ihren zurück. Die Bezirksverordneten stimmten dann geschlossen für den Antrag der Sozialdemokraten. Vorbild ist den Verordneten das 2011 entwickelte Lichtkonzept „Stadtbahnbrücken City West“ von Senat, Bezirk und Deutscher Bahn für acht Brücken beziehungsweise Unterführungen zwischen Hertzallee am Bahnhof Zoo und der Bleibtreustraße.
In dem nun verabschiedeten Antrag wird ein Lichtkonzept gefordert, dass Fahrbahn und Gehwege aus- und die architektonisch interessante Unterseite der Brücken anleuchtet. Allein LED-Leuchten sollen Verwendung finden, um möglichst Energie zu verbrauchen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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