Tauentzien autofrei?
CDU diskutierte über die Einrichtung einer Fußgängerzone

Taugt die Einkaufsmeile zur Fußgängerzone? Die CDU in Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf bezweifelt das.  | Foto: KEN
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Sie ist eine der bedeutendsten Einkaufsstraße Berlins: die Tauentzienstraße. Im Sommer kam die Idee auf, sie autofrei zu machen. Die CDU-Kreisverbände Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg haben das Thema diskutiert.

Die Idee, den Tauentzien für den Individualverkehr zu sperren und in eine Fußgängerzone umzuwandeln, kam von der Händlergemeinschaft AG City. Schon für diesen Herbst waren tageweise Testsperrungen angekündigt. Zu sehen ist davon bisher nichts. Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese (Grüne) habe die Initiative begrüßt, erklärt David Eckel, der im Beirat der AG City sitzt. Gottfried Kupsch und Uwe Timm vom AG-Vorstand waren zwar zu der Veranstaltung in der CDU-Landesgeschäftsstelle an der Kleiststraße eingeladen, hatten jedoch wegen eines Workshops abgesagt.

Arne Herz (CDU), stellvertretender Bürgermeister und Stadtrat für Bürgerdienste, Wirtschafts- und Ordnungsangelegenheiten in Charlottenburg-Wilmersdorf, weiß, dass der Verkehrsstadtrat von Tempelhof-Schöneberg, Oliver Schruoffeneger (Grüne), der Idee gegenüber „aufgeschlossen“ sei. Er selbst kann sich allenfalls für eine Sperrung im Rahmen eines international beworbenen „Weihnachtsdorfs“ auf dem Tauentzien erwärmen. In Tempelhof-Schöneberg sei das Thema nicht aktuell, gibt der CDU-Bezirksverordnete Ralf Olschewski an.

In der CDU hält man nicht viel von einer autofreien Tauentzienstraße. Befürchtet werden ein wirtschaftliches Desaster für die Gewerbeanrainer sowie negative Auswirkungen auf die Nebenstraßen, insbesondere auf die Lietzenburger Straße, über die schon heute die meisten Berliner fahren würden, so Bernhard Schütte, stellvertretender Vorsitzender der IG Kurfürstendamm und auch kein Freund eines autofreien Tauentzien. „Die Straße sauber halten und schauen, wie sie tatsächlich funktioniert“, schlägt der Bundestagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende von Charlottenburg-Wilmersdorf, Klaus-Dieter Gröhler, deshalb vor.

Nach den Worten des Beirats Eckel gibt es derzeit in der AG City „keine offizielle Beschlusslage“ zu einer Fußgängerzone Tauentzien und findet auch keine Mehrheit im Vorstand. Vielmehr wolle man sich auf eine Attraktivitätssteigerung des Wittenbergplatzes, wie auch des Breitscheidplatzes, konzentrieren. Außerdem sollen Passanten befragt werden, was sie sich die Einkaufsstraße wünschen.

„Der Wittenbergplatz ist in einem entsetzlichen Zustand“, meint Ralf Olschewski. Dort müsse es zunächst Verbesserungen geben. Die CDU Tempelhof-Schöneberg will sich um neue Sitzbänke bemühen. Im Blick hat sie zudem die Gestaltung des Mittelstreifens der Kleiststraße nach dem Ende der U-Bahntunnelsanierung. Denn, so Ralf Olschewski, der Tauentzien wird künftig nicht am Wittenbergplatz enden. Erstes Zeichen hierfür sei die Sony-Ansiedlung in der Bülowstraße. Auch für die Kreuzung an der Urania gebe es Überlegungen für grundlegende Veränderungen.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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