Rücksichtslose Radfahrer
Durchfahrverbot über Schulhof wird missachtet
Radfahrer sind im Straßenverkehr nicht nur Opfer. Ein Beispiel ist die Teltow-Schule in Schöneberg.
Deren Hof weist eine Besonderheit auf. Er liegt auf einem Abschnitt der Ebersstraße, der seit 2007 als Schulhof dient. Im Westen und Osten stehen Absperrungen. Fußgänger dürfen den Abschnitt jederzeit benutzen. Fahrradfahrer müssen ihr Rad schieben. Verkehrsschilder weisen auf die Regelung hin. Auf diese Weise sollten die Grundschulkinder Platz zum Spielen und Toben haben. Denn der eigentliche Schulhof der Teltow-Grundschule stammt noch aus der Kaiserzeit und ist viel zu klein.
Doch die Kinder müssen im kleinen Schulhof innen spielen – aus versicherungsrechtlichen und Haftungsgründen. Denn das Radfahrverbot wird zumeist missachtet. Es kommt zu gefährlichen Situationen. Selbst zu den Pausenzeiten fahren Radfahrer durch die Menge spielender Kinder.
In einer ersten Reaktion auf die Gefährdung der Kinder hat Schulstadtrat Oliver Schworck (SPD) die Durchgänge zum Spielbereich während der Pausen für Radfahrer absperren lassen. Das Tiefbauamt untersagte jedoch die Maßnahme. Ein Einsatz des Ordnungsamts am Morgen hat nur solange geholfen, wie die Mitarbeiter vor Ort waren.
Oliver Schworck will mit der Gesamtelternvertretung über geeignete, auch bauliche, Lösung sprechen. Aus der Bezirksverordnetenversammlung hat sich der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Axel Seltz, zu Wort gemeldet. „Bauliche Maßnahmen sind zwar eine Möglichkeit, aber deren Umsetzung kann dauern“, befürchtet der Verordnete. „Es kann nicht sein, dass Kinder aufgrund solchen Fehlverhaltens auf dem kleinen Innen-Schulhof eingepfercht werden“, so Seltz weiter. Der SPD-Politiker appelliert an die Radfahrer, sich an das unübersehbare Durchfahrtverbotsschild zu halten.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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