Spontanes Straßenpicknick
Fahrradaktivisten fordern autofreie Langenscheidtbrücke
Fahrradaktivisten haben die Sperrung der Langenscheidtbrücke für eine spontane Demonstration genutzt. Bei einem „Straßenpicknick“ forderten sie, die Brücke für den motorisierten Verkehr dauerhaft zu sperren und in eine Begegnungszone umzuwidmen.
Bis voraussichtlich 17. Mai ist die Langenscheidtbrücke für den Autoverkehr komplett gesperrt. Es müssen unter anderem Brückenlager ausgetauscht werden. Autofahrer werden über die Kolonnen- und Yorckstraße umgeleitet.
Das Netzwerk „Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg“ organisierte am 8. Mai eine spontane Demonstration. Schnell war der durch die Bauarbeiten entstandene Straßenplatz von Anwohnern und Passanten mit und ohne Fahrrad in Beschlag genommen.
„Die Menschen feiern die Baustelle und holen sich ihren Platz vom Autoverkehr zurück. Die Brücke wird zur inoffiziellen Begegnungszone. Wir fordern eine dauerhafte Sperrung der Langenscheidtbrücke für Autos. Die Baustelle zeigt: die Kolonnen- und die Yorckstraße können den verlagerten Durchgangsverkehr problemlos aufnehmen“, so Netzwerksprecher Stefan Meißner.
Wie die geforderte Umwidmung der Brücke erfolgen könnte, skizziert das Netzwerk so: Langenscheidtbrücke und Monumentenstraße werden Fahrradstraße. Dazu stuft der Senat die Strecke, die laut Netzwerk schon heute als ausgewiesene Fahrradroute von bis zu 5500 Radfahrern täglich genutzt wird, von der Hauptstraße zur Nebenstraße herab. „Mit nur kleinen Eingriffen können Bezirk und Senat die Qualität der vorhandenen Routen erheblich steigern“, meint Netzwerk-Co-Sprecher Norbert Michalke. Die unverhoffte Brückensperrung habe „einen Vorgeschmack auf eine lebenswertere Zukunft“ gegeben, so Michalke.
Das Netzwerk „Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg“ wurde im Frühjahr 2017 von Unterstützern des Volksentscheids „Fahrrad“ und Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs aus dem Bezirk gegründet. Im Netzwerk aktiv sind verschiedene Initiativen und Verbände, die sich das Ziel gesetzt haben, die Umsetzung des Mobilitätsgesetzes auf Bezirksebene voranzubringen. Sie fordern eine qualitätsvolle verkehrliche Infrakstruktur für Radfahrer.
Infos unter www.rad-ts.de.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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