Kein Ort für Fußgänger: TU-Studenten haben den Innsbrucker Platz untersucht
Schöneberg. Im Auftrag der Grünen-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung haben Studierende der Technischen Universität den Innsbrucker Platz untersucht.
Die ersten Auswertungen der angehenden Verkehrs- und Stadtplaner stellen Mängel für Fußgänger, Radfahrer und Kunden des öffentlichen Nahverkehrs fest: kaum Barrierefreiheit, zu schmale und häufig unterbrochene Fahrradwege, umständliches Umsteigen von Bus in U- oder S-Bahn und umgekehrt. Das wichtigste Fazit der Studierenden: In seiner jetzigen Gestalt ist der Innsbrucker Platz ein Knotenpunkt für den Autoverkehr und kein Ort der Begegnung von Menschen.
Ein Semester lang haben die Studenten der Fachrichtung „Integrierte Verkehrsplanung“ unter Leitung von Oliver Schwedes, Professor am Institut für Land- und Seeverkehr, die Situation analysiert und Vorschläge für die Gestaltung erarbeitet. Aufgabe des Projekts war es, eine Strategie zu entwickeln, mit der der Innsbrucker Platz für Menschen „zurückerobert“ werden kann. Schwedes und seine Studierenden haben Anwohner befragt, Begehungen gemacht und Kamerafahrten mit dem Fahrrad unternommen. „Die Sammlung der Informationen soll konkrete Politik vorbereiten. Im metaphorischen Sinne werden Daten für Taten bereitgestellt“, erläutert der TU-Experte.
Der Innsbrucker Platz gelte als problematischer Knotenpunkt mit chaotischer Verkehrssituation und hoher Unfallzahl, hohem Lärmpegel, schlechter Luft und niedriger Aufenthaltsqualität, sagt Schwedes.
Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) betont die Notwendigkeit, sich mit dem Platz zu beschäftigen und Perspektiven zu entwickeln. Die Lösungsvorschläge sind pragmatisch bis radikal: zunächst einfache und schnell umsetzbare Maßnahmen nach dem Baukastenrpinzip, später die Verkleinerung der Kreuzung, indem alle Verkehrsinseln entfernt und die Autobahnauf- und abfahrt im östlichen Teil der Kreuzung sowie der südlichen Wexstraße zurückgebaut werden.
Laut verkehrspolitischem Sprecher der Grünen, Ulrich Hauschild, werden die Projektteilnehmer ihre Ergebnisse zusammenfassen und im Herbst seiner Fraktion übergeben. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.