Mitsprache bei Verkehrsberuhigung
Kiezblock-Pläne aus Mitte haben Auswirkungen auf den Bezirk

Der Bezirk Mitte möchte den Flottwellkiez verkehrsberuhigen. Weil dieser aber an die Bülowstraße grenzt, haben sich die Bezirksverordneten dafür ausgesprochen, dass Tempelhof-Schöneberg in die Planungen einbezogen wird.

Zum Hintergrund: Der Senat hat im vergangenen Jahr das Pilotprojekt „Kiezblocks“ gestartet. Ein Kiezblock ist ein Quartier, aus dem der Durchgangsverkehr verbannt wird. Jeder Bezirk durfte eine größere oder mehrere kleinere Maßnahmen anmelden. Die Wahl von Mitte fiel auf den Flottwellkiez, der eine Querstraße weiter in der Bülowstraße und damit in Tempelhof-Schöneberg endet.

Den Antrag, den Bezirk einzubinden, hat die SPD-Fraktion in der BVV gestellt. Die Bezirksverordneten Annette Hertlein betont, grundsätzlich seien die Sozialdemokraten für die Verkehrsberuhigung in Wohngebieten, wenn sie von den Menschen, die dort leben, befürwortet werden. „Man muss jedoch berücksichtigen, dass der Verkehr deswegen nicht reduziert wird, sondern sich wieder auf die Hauptverkehrsstraßen verlagert und die Anwohnenden dort belastet“, sagt sie.

Ein Kiezblock berge außerdem die Gefahr, eine Gegend weiter zu gentrifizieren, also Alteingesessene zu verdrängen. Denn ein Quartier ohne Durchgangsverkehr ist natürlich attraktiv für Wohnungssuchende. „Gerade wenn sich die Maßnahmen nicht nur auf Poller und Einbahnstraßennetze beschränken, sondern kleine Aufenthaltsorte schaffen“, so Annette Hertlein.

Das müsse immer mitgedacht und so weit wie möglich verhindert werden. Deshalb sei es wichtig, die angrenzenden Schöneberger Bewohner in die Vorhaben einzubinden und sie zu informieren.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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