Bahnhof Südkreuz als Testlabor
Leuchtende Bahnsteigkante und eine App sollen die Sicherheit erhöhen

Die grün leuchtende Bahnsteigkante signalsiert: Einsteigen, bitte! | Foto:  Hans-Christian Plambeck
  • Die grün leuchtende Bahnsteigkante signalsiert: Einsteigen, bitte!
  • Foto: Hans-Christian Plambeck
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Neue Sicherheitskonzepte erproben die Deutsche Bahn und die Polizei am S-Bahnhof Südkreuz. Dafür gaben Innenministerin Nancy Faeser (SPD), Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Bahnchef Richard Lutz am 21. Juli den Startschuss.

Rund 180.000 Personen sind pro Tag auf dem Bahnhof unterwegs. Damit sie und die Bahnmitarbeiter sich sicherer fühlen, wird das Südkreuz zum Testlabor. Ein erster Schritt ist bereits getan. An Gleis 1 gibt es einen neuen LED-Lichtstreifen. Leuchtet er grün, können die Reisenden einsteigen. Blinkende rote Signale warnen vor ein- oder ausfahrenden Zügen und rotes Dauerlicht zeigt an, welcher Bereich des Bahnsteigs aus Sicherheitsgründen frei bleiben muss.

Demnächst kommt die Farbe Weiß hinzu. Pulsierendes Licht gibt dann Auskunft darüber, wo ein Zug hält und dient als Wegweiser. Noch in diesem Jahr sollen die Fahrgäste zudem erfahren, wie voll die nächste einfahrende S-Bahn ist. Dazu wird im Bahnhof Yorkstraße die Auslastung des Zuges und seine Länge über einen Sensor ermittelt. Diese Daten werden dann auf Gleis 1 am Südkreuz in farbige Lichter am Boden umgesetzt. „Für rund ein Jahr wollen wir testen, ob dieses Leitsystem das Ein- und Aussteigen für unsere Fahrgäste schneller und sicherer machen kann“, Bahnchef Richard Lutz.

In einem Pilotversuch wird außerdem eine App erprobt. Mit ihr können Nutzer schnell und unauffällig Hilfe rufen, ohne zu telefonieren. Das Loslassen eines Buttons löst Alarm aus, der direkt und rund um die Uhr Sicherheitsmitarbeiter im Bahnhof Südkreuz erreicht.

Auch die Videotechnik baut die Bahn aus. Aktuell laufen rund 9000 Kameras an rund 800 Bahnhöfen. Bis zum Jahre 2024 wird die Anzahl auf 11.000 erhöht. Auch Künstliche Intelligenz (KI) soll dort zum Einsatz kommen. „Wir erforschen gemeinsam mit der Bundespolizei, ob eine KI-unterstützte Software auf Videobildern erkennen kann, ob jemand Hilfe benötigt“, so Lutz.

In puncto Sicherheit geht es aber nicht nur um innovative Technik, sondern auch um das Miteinander von Menschen. Aus diesem Grunde wollen die Deutsche Bahn und Polizei die Zusammenarbeit mit der Bahnhofsmission und Sozialarbeitern ausweiten. Außerdem ist geplant, Auszubildende der Bahn im Umgang mit hilfsbedürftigen und obdachlosen Personen zu schulen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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