Fußgängerfreundlicher Barbarossaplatz
Machbarkeitsstudie zum Umbau vorgestellt
Es hat bereits mehrere Versuche gegeben, den Schöneberger Barbarossaplatz umzugestalten. Nun scheint es zu klappen. Am 21. März lud das Bezirksamt die Anwohner zu einer Beteiligungswerkstatt in die Grundschule direkt am Platz ein.
Das Interesse war groß. Mehr als 100 Menschen kamen, die Stühle reichten kaum für alle. Stadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne), unter anderem verantwortlich für Straßen und Umwelt, begrüßte die Gäste und erklärte, die Finanzierung des Umbaus sei gesichert.
Denn Geld gibt es gleich aus zwei Töpfen. Erstens fördert das Land Berlin in jedem Bezirk ein Modellvorhaben für mehr Fußgängerfreundlichkeit. Zweitens wurden beim Bund 2,3 Millionen Euro für das Projekt lockergemacht. Die Summe kommt aus dem Topf „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.
Damit sind schon fast die großen Ziele beschrieben: mehr Aufenthaltsqualität, möglichst barrierefreier Fußverkehr, Klimaanpassung, Schwammstadt. „Der Platz ist rund 10 000 Quadratmeter groß. Etwa 53 Prozent davon sind heute Fahrbahn, 31 Prozent Gehwege und nur 15 Prozent Grün. Das wollen wir ändern“, so die Stadträtin.
Das Planungsbüro Topos hat in einer Machbarkeitsstudie drei Varianten entwickelt. Allen gemeinsam ist, dass die zwölf Meter breite Straße, die heute um die Platzmitte herumführt, schmaler wird. Außerdem soll es nicht beim Kreisverkehr bleiben. Es ist vorgesehen, den Bereich vor dem imposanten Volkshochschulgebäude autofrei zu machen. So entsteht eine große Aufenthaltsfläche für Anwohner, Besucher der Volkshochschule und Schulkinder. Diese Fläche geht in die heutige Platzmitte mit dem „Kinderbrunnen“ und den beiden mächtigen Platanen über. Damit ist automatisch ein Ärgernis beseitigt: Derzeit betreten nämlich nur wenige Menschen die kleine Insel, weil es weder Zebrastreifen noch andere ähnliche Querungshilfen gibt.
Außerdem werden Flächen am Platz mit heimischen Pflanzen und einigen „Zukunftsbäumen“, die gut mit Trockenheit klarkommen, begrünt. Auch für das Versickern von Regenwasser im Boden soll gesorgt werden. Die Radfahrer sollen größtenteils auf der Ostseite, also gegenüber der Volkshochschule, verkehren. Alle Einzelheiten wurden den Besuchern der Veranstaltung bei drei thematischen Workshops erklärt. Dort konnten sie eigene Vorschläge machen und Ideen äußern.
Das ist bis zum 14. April auch online möglich. Die Untersuchungsergebnisse der Studie und die drei Varianten sind auf der Beteiligungsplattform mein.berlin unter https://mein.berlin.de/vorhaben/2024-00917/#participation-plans zu finden (unter dem Punkt „Über das Projekt“). Die Kommentare der Bürger sollen bei den weiteren Planungen berücksichtigt werden. Der nächste Schritt ist ein Wettbewerbsverfahren, das in den nächsten Monaten ausgeschrieben wird. Bis es tatsächlich losgeht, wird aber noch Zeit vergehen. Die Umsetzung ist für das Jahr 2027 geplant.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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