Diskussion um Verkehrsregelung
Sanierung der Torgauer Straße sorgt für BVV-Debatte

Das wäre eine schöne temporäre Zufahrt: die Torgauer Straße auf Höhe des Cheruskerparks. Der Abschnitt ist aber für den motorisierten Kraftverkehr gesperrt.   | Foto: KEN
  • Das wäre eine schöne temporäre Zufahrt: die Torgauer Straße auf Höhe des Cheruskerparks. Der Abschnitt ist aber für den motorisierten Kraftverkehr gesperrt.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Die Bezirksverordnetenversammlung bot in ihrer Januarsitzung ein Lehrstück: Wie die simple Frage zur Verkehrsregelung an einer Baustelle in eine Auseinandersetzung um parteipolitische Positionen münden kann.

Wie berichtet soll die Torgauer Straße – eine „Buckelpiste“, wie Lars Rauchfuß (SPD) sagt – zwischen Dominicusstraße und Eingang zum Campus des Europäischen Energieforums (Euref) saniert werden, sobald die Gasag dort im Sommer ihre neue Firmenzentrale bezogen hat. Im Bereich der zuständigen Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) plant man, während der Bauphase den Zugangsverkehr zum Campus einspurig mit einer Ampel am Ausgang der Torgauer Straße zu regeln.

Das sei „unpraktikabel“, so der städtebaupolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Ralf Olschewski. Rückstaus auf dem Campus und in die ohnehin schon überlastete Dominicusstraße würden die Folge sein.

Die CDU hat gemeinsam mit SPD und FDP einen Antrag in die BVV eingebracht. Sie fordern, gemeinsam mit der Euref AG und den auf dem Campus angesiedelten Firmen eine andere Lösung zu finden.

Denn CDU, SPD und FDP sehen in Christiane Heiß' Regelung des Zugangsverkehrs eine behördliche Schikane. Christiane Heiß ist Grünen-Politikerin und in der Ökopartei wollte man sich nie so recht für das Projekt Euref-Campus erwärmen, das der Architekt und Stadtplaner Reinhard Müller seit 2008 als Standort für Start-ups und Unternehmen aus den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit und Mobilität entwickelt hat.

Unternehmen, die für nachhaltige Mobilität stünden, sollte man nach Kräften unterstützen, sagte der SPD-Verordnete Lars Rauchfuß in der Debatte. „Der Campus soll fertig werden und das mit Erfolg.“ Fortschritt und Entwicklung bedeuteten Bautätigkeit. Diese Phase „vernünftig hinzubekommen“ sei eine Selbstverständlichkeit, so Rauchfuß. FDP-Fraktionschef Reinhard Frede forderte dazu auf, innovationsfreundlich zu handeln. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“

Die Grünen reagierten pikiert. Der stadtentwicklungspolitische Sprecher der Fraktion, Ralf Kühne, bezeichnete die Diskussion als „schräg“, die Äußerungen des BVV-Abends gegen die Grünen sogar als „widerliche Angriffe“, vornehmlich auf die frühere Grünen-Baustadträtin Sibyll Klotz. Kühne kritisierte Euref-Entwickler Müller. Er blockiere seit zehn Jahren eine moderne Erschließung des Wirtschaftsstandorts.

Mit ihrer Mehrheit konnten CDU, SPD und FDP ihren Antrag durchsetzen. Sie wollen im März eine einvernehmlich getroffene Lösung für die Verkehrsregelung während der Straßensanierung vorgelegt bekommen.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 570× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 855× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 830× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.208× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.