Kritik an Planung der Radstreifen
Senatsverwaltung will Änderungen an der Grunewaldstraße durchsetzen
Ab Mitte 2024 sollen an der 1,6 Kilometer langen Grunewaldstraße Radwege angelegt werden. Nun hat die Senatsverwaltung für Mobilität aber die Pläne verändert. Verkehrsstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne) sieht darin eine deutliche Verschlechterung der Sicherheit.
Eigentlich war vorgesehen, den Radweg schon in diesem Jahr zu verwirklichen. Doch im Sommer hatte die neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) eine Überprüfung von etlichen Projekten angeordnet, darunter auch die Grunewaldstraße. Vor einigen Tagen veröffentlichte die landeseigene InfraVelo, verantwortlich für Radwege, nun die neuen Pläne.
Keine Warnbaken
Besonders ärgert sich Saskia Ellenbeck darüber, dass auf vielen Abschnitten keine „Leitboys“ mehr vorgesehen sind, das sind rotweiße Warnbaken. „Das bedeutet, dass der schmale Radfahrstreifen nicht mehr vor fahrenden und parkenden Autos geschützt ist. Ein entscheidender Faktor in Sachen Schulwegsicherheit“, so die Stadträtin.
Zudem fehlten auf einigen Abschnitten die Sicherheitsstreifen zwischen Radweg und Fahrbahn, etwa vor der Kreuzung Eisenacher Straße. Damit steige die Gefahr von Dooring-Unfällen, die passieren, wenn Autofahrer unachtsam die Tür öffnen und Radler dagegenfahren. Statt der Sicherheitsstreifen seien an einigen Stellen Parkplätze angeordnet worden.
Breite verändert
Weiterer Kritikpunkt: Zwischen Goltz- und Schwäbischer Straße soll die Radspur in Mittellage verschwenkt werden. „Das ist unnötig, gefährdet den Radverkehr, beeinträchtigt aber auch den Fluss des Autoverkehrs“, sagt Stadträtin Ellenbeck. Auch an der Breite der Radspuren hat die Senatsverwaltung gedreht. An vielen Stellen wurden sie um 25 Zentimeter auf jetzt zwei bis 2,25 Meter verengt. Fachlich nicht nachzuvollziehen, findet Ellenbeck.
Schließlich seien im Vorfeld alle Breiten auf den Zentimeter genau mit sämtlichen Beteiligten abgestimmt worden, zum Beispiel mit der BVG und der Industrie- und Handelskammer, die ihr Augenmerk besonders auf die nötigen Lieferzonen gelegt hat. „Ich fordere die Senatsverwaltung auf, nachzubessern und insbesondere die für die Schulwegsicherheit wichtigen Schutzelemente wieder anzuordnen.“
Die Planungen stehen unter www.infravelo.de/projekt/grunewaldstrasse.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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