Überflüssige Gehwegspoller
Seniorenvertretung beklagt ein Stück Absurdistan

„Sie stehen in der Regel mitten im Gehweg und behindern den Fußverkehr“, kritisiert Wolfgang Pohl von der Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg. | Foto: KEN
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Sie stehen gerne an Einfahrten mitten auf dem Gehweg. Diese Gehwegspoller markieren Grundstückszufahrten und schützen so Fußgänger. Für die bezirkliche Seniorenvertretung sind sie ein Stück Absurdistan.

„Sie stehen in der Regel mitten im Gehweg und behindern den Fußverkehr“, kritisiert Wolfgang Pohl von der Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg. Pohl weiter: „Insbesondere sind graugehaltene Poller ein Ärgernis in den Nachtstunden und für Menschen mit Behinderungen sind sie das zu jeder Tages- und Nachtzeit.“

Für Wolfgang Pohl und andere Mitglieder der Seniorenvertretung sind die Poller vor der Edeka-Filiale am Nollendorfplatz ganz besonders grotesk. Sie wurden dort aufgestellt, als es dort noch eine Hofeinfahrt gab. Inzwischen ist diese Einfahrt allerdings um fünf Meter verlegt worden. Keine Poller markieren die neue Zufahrt. Die Poller an der alten Einfahrt sind jedoch stehengeblieben. Im Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung hat die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) dazu erklärt, dass die Poller nicht einfach abgebaut werden können. Es obliege allein dem Eigentümer der Einfahrt, einen Antrag auf Abbau zu stellen. Die Verwaltung dürfe da nicht eigenmächtig handeln. Ganz abgesehen davon, dass Heiß' Verwaltung gar kein Personal hat, die Straßen auf der Suche nach unnötigen Pollern abzulaufen.

Ralf Olschewski, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, will noch ein weiteres Argument der Verwaltung kennen, warum die Poller am Nollendorfplatz stehen bleiben müssen: zur Vorsorge, weil der Bordstein dort abgesenkt sei.

Poller machten nur dort Sinn, wo sie zum Schutz von schwächeren Verkehrsteilnehmern aufgestellt worden seien, sagt auch Grünen-Fraktionschef Rainer Penk. Alles andere sei eher mit einem wenig hilfreichen Hindernislauf zu vergleichen.

Aus Sicht der Seniorenvertretung sicherlich ein Erfolg: Die Liberalen hatten in der Handjerystraße in Friedenau zahlreiche „überflüssige“ Poller ausgemacht: am Edeka-Markt an der Einmündung der Varziner Straße, vor der Friedrich-Bergius-Schule, vor dem Lokal „Amacord“ an der Ecke Roennebergstraße sowie vor den Häusern mit den Nummern 14, 21, 66, 63 und 64. Einen entsprechenden Antrag auf Beseitigung dieser Poller hatte die FDP in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht. Inzwischen sind Poller abgebaut.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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