Wird die Rubensstraße gesperrt?
Wasserbetriebe können Rohrleitungen unter Brücke nur stückweise ersetzen

Die Rubensstraße ist eine bedeutende Nord-Süd-Verbindung. Nun stehen Bauarbeiten unter der S-Bahnbrücke an. "Ist im Zuge der Baumaßnahmen eine Vollsperrung der Rubensstraße an dieser Stelle erforderlich?“ wollte der SPD-Abgeordnete Orkan Özdemir in einer Schriftlichen Anfrage von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt wissen.

Die Straße unter der im Herbst 2012 fertiggestellten S-Bahnbrücke soll erneuert werden. Dazu wurde seinerzeit eine sogenannte Kreuzungsvereinbarung geschlossen. Danach werden Baumaßnahmen mit einer anteiligen Finanzierung durch die Deutsche Bahn AG (DB) und die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt erfolgen. Derzeit koordiniere das zuständige Straßen- und Grünflächenamt von Tempelhof-Schöneberg den Austausch zwischen den Berliner Wasserbetrieben (BWB) und der DB, heißt es in der Antwort. Denn die BWB beabsichtigen, drei große Ver- und Entsorgungsleitungen im Bereich der Eisenbahnunterführung zu erneuern. Ein technisch komplizierter Vorgang, wie Pressesprecher Stephan Natz erläutert: So „kann dort jede der drei Leitungen nur nacheinander gebaut werden und das jeweils auch nur in Sechs-Meter-Abschnitten. Nach jedem Schrittchen wird verfüllt und eine neue Grube im Leitungsverlauf angelegt. Zudem kommen alle Leitungen noch in entsprechend größere Schutzrohre, was im Falle eines Rohrbruchs das Unterspülen der Brückenfundamente verhindert. Alle Leitungen entstehen im Bereich zwischen Vorarlberger Damm und Baumeisterstraße auf 155 bis 180 Meter Länge neu“.

Dass im Juni 2024 allen Beteiligten nach Senatsangaben eine konkretisierte Planung seitens der BWB vorgestellt werden soll, kann Natz allerdings nicht nachvollziehen: „Bei den ganzen Planungen haben wir jetzt ein Jahr Verzug gehabt, weil die entsprechenden Spezialisten am Kaiserdamm (durch die dortige große Havarie; Anm. d. Red.) gebunden waren.“ Ob dann ab Frühjahr 2026 für zwei Jahre gebaut wird, wie Natz vermutet, kann derzeit noch nicht sicher gesagt werden. Wahrscheinlich sei aber aufgrund der dortigen Situation, dass dies nur mit Vollsperrung und einem zeitlichen Verkehrskonzept gehen wird. Immerhin geht der Senat davon aus, dass der Straßenbau unter der S-Bahnbrücke vor der – noch offenen – Reaktivierung der Stammbahn erfolgen wird. Nur so viel dürfte feststehen: Bezirkliche Mittel müssen dafür nicht "angefasst“ werden.

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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