Wir brauchen keine Asphaltpisten

von Karen Eva Noetzel

Der vom Senat stark geförderte Radverkehr führt in der Stadt zu Interessenkonflikten. Jüngstes Beispiel: die geplante Instandsetzung des Spreeradweges für Fußgänger und Radfahrer zwischen Paulstraße und Bezirksgrenze zu Charlottenburg-Wilmersdorf.

Auslöser des Protests, der sich in einer Petition an Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) äußert, war das Fällen mehrerer Bäume im Abschnitt Schleswiger Ufer am Wullenwebersteg, laut Straßen- und Grünflächenamt unumgänglich wegen einer notwendigen Kampfmitteluntersuchung. In diesem und im nächsten Jahr ist die Nachpflanzung heimischer Laubbäume geplant. Auch die Uferwand musste untersucht werden. Das Gutachten wird derzeit ausgewertet.
„Stoppen Sie die geplante Asphaltierung des Schleswiger Ufers. Stoppen Sie die geplanten weiteren Baumfällungen“, heißt es in der Petition. „Wir brauchen keinen touristischen Spreeradweg mit Asphaltpisten, sondern beruhigte Grünanlagen für die Anwohner“, formuliert dort Christa Spannbauer von der Anwohnerinitiative.
Das Schlewiger Ufer, so Spannbauer weiter, sei derzeit „der einzige grüne Ruheort inmitten eines Viertels von Großbaustellen“. Mit den Bauarbeiten für den Spreeradweg komme weiterer „stressauslösender Baulärm“ hinzu. Die Bewohner des Hansaviertels seien durch die Bahntrasse und den Verkehr auf Altonaer Straße, Bachstraße und Straße des 17. Juni ohnehin schon dauernd einem „immensen Lärmpegel“ ausgesetzt. Die Anwohnerinitiative sorgt sich „um die seelische und körperliche Gesundheit der Kiezbewohner“.
Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) hat der Anwohnerinitiative inzwischen persönlich geantwortet. Sie verspricht eine Bürgerversammlung zum Thema voraussichtlich im März.
Weiter versichert die Dezernentin, die Grünanlagen am Spreeufer blieben bestehen. Auch rechnet Weißler nicht mit großflächigen Sperrungen am Uferweg. Andernfalls werde nach einer provisorischen Lösung gesucht, um den Zugang zu der kleinen grünen Oase zu ermöglichen. Der Weg als überregionaler Fahrradweg sowie Fußweg soll durchgehend auf vier Meter verbreitert und asphaltiert werden. Sabine Weißler: „Gemeinsames Ziel der Behörden ist es, einen sicheren Weg zu bauen und die Belastungen für die Erholungssuchenden der Grünanlage so gering wie möglich zu halten.“
Über Vorgehensweise und Bauablauf finden sich Informationen unter www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/planung-entwurf-neubau/artikel.675874.php.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 413× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 709× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 682× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.089× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.