Besserung nicht in Sicht
Der Crellemarkt verdreckt / Lösungsansätze wenig vielversprechend

Bunt ist ein 'Wochenmarkt. Zu bunt wird es Anwohnern des Crellemarkts. | Foto: KEN
  • Bunt ist ein 'Wochenmarkt. Zu bunt wird es Anwohnern des Crellemarkts.
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Die Grünstreifen rund um den Crellemarkt sind mit Müll übersät. „Unhaltbare Zustände“ seien das, wettert ein Anwohner. Auch das Bahngelände dort ist stark verschmutzt. Nur den Ratten gefällt das.

Die Bezirksverordneten haben inzwischen auf Antrag der CDU das Bezirksamt aufgefordert, die Flächen rund um den Crellemarkt, die dem Bezirk gehören, zu reinigen. Die Deutsche Bahn soll zudem angeregt werden, dasselbe auf jenen Arealen zu tun, die im Bezirk liegen. Wunsch und Wirklichkeit klaffen jedoch auseinander, auch wenn der Bezirk über das Aktionsprogramm „Sauberes Berlin“ Sondermittel erhalten hat, um die Umgebung des Marktes einmalig zu reinigen.

Es sind bereits drei Firmen mit dem Saubermachen des Platzes und seiner Umgebung betraut. Die Firma Quick City ist bis 2019 beauftragt, am Markttag nach Ende des Marktes den Platz und sein Umfeld in einem Radius von 100 Metern zu reinigen. Am Jahresende gibt es eine neue Ausschreibung des Bezirks für diesen Auftrag.

BSR  will teuer entsorgen

Zusätzlich haben die Markthändler eine Firma beauftragt, sperrige Abfälle wie etwa Holzpaletten fachmännisch zu entsorgen. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) kümmert sich um alles, was außerhalb dieses Radius herumliegt: Bauschutt, Möbel und Altkleider etwa. Für die Beseitigung dieser Hinterlassenschaften will die BSR mit dem Bezirksamt aber keinen Rahmenvertrag abschließen, sondern lieber, da lukrativer, einzelne Aufträge, die sie einzeln abrechnen kann.

Ordnungsstadträtin Christiane Heiß (Grüne) kritisiert das Konzept des Crellemarkts mit seinem besonders großen Angebot an billiger Ware mit „Ausschuss“. Das führe dazu, dass von den Käufern auf der Straße vor dem Transport nach Hause „umgepackt“ und das, was als „Restmüll“ empfunden wird, auf der Straße liegengelassen werde.

Heiß lässt jetzt durch die Lebensmittelaufsicht die Qualität der angebotenen Ware verstärkt kontrollieren. Sie sieht darin eine Maßnahme gegen die „Entsorgung über die Kunden“ und für ein besseres Angebot. „Die Wirksamkeit dieser Maßnahme beobachten wir noch“, so die Stadträtin.

Überfordertes Ordnungsamt, illegale Händler

Ein Problem der Überwachung ist nach wie vor der Personalmangel beim Außendienst des Ordnungsamtes. Es sind gerade einmal 24 Mitarbeiter für ganz Tempelhof-Schöneberg.

Ein anderes Problem im Zusammenhang mit dem Crellemarkt bekommt das Bezirksamt genauso wenig in den Griff: den illegalen Trödelmarkt, der immer parallel zum Markt stattfindet. Bei Kontrollen des Ordnungsamtes gemeinsam mit Polizeibeamten und BSR-Mitarbeitern flohen die Händler. Ihre Ware ließen sie zurück. Die Ware wurde sichergestellt. Allzu häufig kann das jedoch nicht geschehen. Es fehlen Lagerräume. Gegen die illegalen Händler wurden Platzverweise ausgesprochen. Doch Ordnungswidrigkeitsverfahren bringen nicht viel, denn oft sind die Händler im Ausland gemeldet.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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