Hoffnung für hartes Brötchen und Co.: Verkauf von abgelaufenen Lebensmitteln
Schöneberg. In der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg hat Berlins erster „Food Outlet Store“ eröffnet. Die Macher dieses Supermarkts für aussortierte Lebensmittel aber sitzen in Schöneberg.
Das Start-up „Sirplus“ mit seinen drei Gründern Raphael Fellmer, Martin Schott und Alexander Piutti auf dem Euref-Campus will dafür sorgen, dass die krumme Gurke, das harte Brötchen und der abgelaufene Joghurt nicht auf dem Müll landen.
Überschüssige, der Norm nicht entsprechende und abgelaufene, aber noch genießbare Nahrungsmittel sollen davor bewahrt und „verantwortungsvoll in den Kreislauf zurückgebracht“ werden. Für ihr Projekt hat „Sirplus“ den Großhändler Metro ins Boot geholt.
Jede Sekunde werden in Deutschland 300 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen, so eine WWF-Studie. „Das sind jährlich mehr als 18 Millionen Tonnen“, rechnet Raphael Fellmer vor. Ziel des Gründerteams ist es, das Lebensmittelretten „mainstream“ zu machen.
Und dass dabei auch noch „restlos gutes“ Essen herauskommen kann, haben das Start-up und der gastronomische Leiter des Euref-Campus, der mehrfache Berliner Meisterkoch Thomas Kammeier, unlängst bewiesen. „Sirplus“ stellte Kammeier ausgemusterte Lebensmittel zur Verfügung. Er zauberte daraus ein exklusives Abendessen, das überzeugte.
Fellmer, Schott und Piutti wollen nicht in Konkurrenz zu gemeinnützigen Organisationen wie Berliner Tafel, Stadtmission oder Flüchtlingsunterkunft treten. Vielmehr gehe es darum, deren Angebot zu ergänzen, betont das Team. Ihre für den Marktplatz entwickelte Software will „Sirplus“ gemeinnützigen Einrichtungen unentgeltlich zur Verfügung stellen. „Damit kann die Koordination von Betrieben, Lieferrouten, Abholzeiten und Kooperationen digitalisiert, stark vereinfacht und massiv beschleunigt werden“, so Fellmer. Rund ein Fünftel der geretteten Lebensmittel will „Sirplus“ an gemeinnützige Organisationen spenden. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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