Jobcenter finanziert Projektmitarbeiter auch weiterhin

Tempelhof-Schöneberg. Alkoholtestkäufe von Azubis des öffentlichen Dienstes brachten im Sommer 2014 Erschreckendes zu Tage: Jugendliche kommen leicht an Hochprozentiges.

75 Prozent der Gewerbetreibenden im Bezirk und deren Mitarbeiter scherten sich nicht um das Jugendschutzgesetz. Sie verkauften alkoholische Getränke und Spirituosen, ohne das Alter der jugendlichen Käufer zu kontrollieren.

Umso erfreulicher ist, dass das Projekt "Kein Alkohol für Kinder Aktion" (KAfKA) verlängert wird. Seit Mai 2010 sind die vom Jobcenter Tempelhof-Schöneberg finanzierten 20 Projektmitarbeiter auf den Straßen unterwegs. An ihren roten Jacken gut erkennbar, suchen die geschulten KAfKA-Mitarbeiter ganz gezielt Kioske, Imbisse, Spätkäufe, Supermärkte, Gaststätten, Tankstellen und alle anderen Orte auf, an denen Alkohol verkauft wird.

Sie informieren das Verkaufspersonal über das Jugendschutzgesetz und klären über die besonderen Risiken auf, wenn Kinder und Jugendliche Alkohol konsumieren. Läden, die alkoholische Getränke verkaufen, können ihre Unterstützung des Projekts mit einem "Ich mach mit"-Aufkleber zum Ausdruck bringen.

"Es gibt leider immer noch zu viele Erwachsene, die aus finanziellen Eigeninteressen oder einfach aus Unkenntnis Alkohol an Kinder und Jugendliche verkaufen und mit ihrem Fehlverhalten deren Gesundheit gefährden", sagt Gesundheitsstadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne). Hier wolle der Bezirk ansetzen und einerseits Kontroll- und Ordnungsmaßnahmen ergreifen, andererseits durch die Informationen auch eine "Kultur des Hinsehens" schaffen.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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