Zweiter Offener Brief an die Gewobag
Quartiersrat fordert, Mietvertrag mit Waffenhändler rückgängig zu machen
Über den Stand der Gespräche können keine Auskünfte gegeben werden. Das ist die Formel, mit der die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobag seit rund vier Wochen auf Anfragen von Anwohnern und Vertretern des Bezirks zum Waffengeschäft in der Potsdamer Straße reagiert.
Als bekannt wurde, dass ein Waffengeschäft in die Gewerberäume der Gewobag in der Potsdamer Straße 183 eingezogen ist, war das Entsetzen groß. Regine Wosnitza von der Interessengemeinschaft Potsdamer Straße initiierte einen Offenen Brief besorgter Bürger an die Wohnungsbaugesellschaft mit der Aufforderung, den Mietvertrag mit dem Waffenhändler rückgängig zu machen.
Die Gewobag erwiderte, sie sei von ihrem neuen Mieter hinsichtlich der Nutzung des Ladens getäuscht worden, distanziere sich von dem Waffengeschäft und wolle mit dem Mieter ein Gespräch führen. Danach folgte nur Schweigen. Die Wohnungsbaugesellschaft gab bekannt, keine weiteren Angaben machen zu wollen. Der Ladeninhaber verwies auf seine Anwältin.
Der Quartiersrat im Schöneberger Norden hat nun einen nächsten Vorstoß unternommen. Sein Sprecherteam, Andreas Beckmann, Barbara Krauss und Jutta Werdes, hat einen weiteren Offenen Brief an die Gewobag abgeschickt, diesmal direkt an eine der Chefs des kommunalen Wohnungsbauunternehmens, an Snezana Michaelis.
Inhaltlich unterscheidet er sich kaum vom Brief Regine Wosnitzas. Es geht um die Aktivitäten von Quartiersmanagement, Quartiersrat und Akteuren im Kiez, die dazu beigetragen haben, Gewalt und Drogenkriminalität im Quartier zurückgedrängt zu haben. Es geht um die Furcht, das Erreichte werde durch ein Waffengeschäft wieder zunichte gemacht. Wie im Brief zuvor wird die Gewobag aufgefordert, die Vermietung rückgängig zu machen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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