Früherer Baustadtrat Daniel Krüger tritt für AfD als Stadtratskandidat in Pankow an

Ex-Baustadtrat Daniel Krüger will für die AfD in Pankow Stadtrat sein. | Foto: KEN
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Tempelhof-Schöneberg. Auf dem Frühjahrsempfang der CDU Tempelhof-Schöneberg am 8. März war er noch gesichtet worden. Nun ein Paukenschlag: Der frühere Baustadtrat Daniel Krüger tritt für die AfD als Stadtratkandidat in Pankow an.

„Dieser Schritt überrascht uns sehr“, heißt es aus dem CDU-Kreisverband. Am 16. März hat Daniel Krüger seinen Austritt aus der CDU erklärt, „zeitgleich mit der Veröffentlichung im Tagesspiegel“, so der Kreisverband. Die Überraschung ist auch deshalb so groß, weil sich Krüger noch am 4. März in den Kreisvorstand wählen ließ, wenn auch mit einem sehr mageren Ergebnis irgendwo zwischen 50 und 60 Prozent.

Über seine Motive, sich den Rechtspopulisten anzudienen, kann nur spekuliert werden. Er selbst äußert sich nicht. Sind es finanzielle Gründe? War er persönlich enttäuscht? Er verlor gegen Jutta Kaddatz in der parteiinternen Abstimmung über die Besetzung des einzigen den Christdemokraten verbliebenen Postens im Bezirksamt. „In der Vergangenheit gab es keinerlei Anzeichen für inhaltliche Schnittmengen zur AfD“, lässt sich der Kreisvorstand mit seinem Vorsitzenden Florian Graf vernehmen.

„Erstaunen und Entsetzen“, aber auch allerhand Mutmaßungen äußeren SPD und Bündnisgrüne. Es sei zu befürchten, so die Fraktionschefs Jan Rauchfuß (SPD) und Rainer Penk (Grüne), dass Daniel Krüger mit seiner Nähe zur AfD in der Tempelhof-Schöneberger CDU kein Einzelfall sei. Rauchfuß und Penk fordern die Christdemokraten in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf, „gegenüber den Antidemokraten einen klaren Trennungsstrich (zu) ziehen“.

Daniel Krüger (47) soll in der Sitzung der Pankower BVV am 5. April als AfD-Kandidat für den Ordungsamt- und Umweltdezernentenposten antreten. Die Rechtspopulisten erzielten bei der Wahl im vergangenen Herbst 13,3 Prozent und haben Anspruch auf einen Stadtrat. Ihr bisheriger Kandidat, der Unternehmensberater Nicolas Seifert, war bei Abstimmungen in der BVV insgesamt siebenmal gescheitert.

Daniel Krüger – jetzt parteilos – war seit 1996 Mitglied der CDU. Zuvor gehörte er der SPD an. Seine Frau Britta Schmidt-Krüger ist Bezirksverordnete der CDU in der BVV Tempelhof-Schöneberg. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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