Ausländischer Investor erwirbt 4000 Wohnungen an der Heerstraße
Staaken. Beim Bieten um rund 4000 Wohnungen im Bereich Heerstraße Nord ist das Land Berlin leer ausgegangen.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass ein ausländischer Investor insgesamt rund 5000 Wohnungen erworben hat, darunter den Bestand an der Heerstraße. Wie am 18. Februar berichtet, standen die Wohnungen der Deutschen Wohnen für rund 1000 Euro pro Quadratmeter zum Verkauf. Städtische Gesellschaften wären allenfalls bis 640 Euro mitgegangen.
Sehr enttäuscht vom Ausgang des Verfahrens ist der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus und zugleich Spandauer SPD-Vorsitzende, Raed Saleh: "Nach aller bisherigen Erfahrung ist das eine Geldanlage, der Investor wird den Bestand später wieder abstoßen."
Saleh will so schnell wie möglich mit dem neuen Eigentümer ins Gespräch kommen, um über die Einsetzung von Hausmeisterdiensten und die Sicherheit in den Wohnblöcken zu sprechen. Betroffen vom Verkauf ist laut Saleh auch das Kultur- und Begegnungszentrum "Gemischtes" an der Sandstraße 41. Sicher sei auf jeden Fall, so Saleh, der selbst in diesem Kiez aufgewachsen ist, dass das Quartiersmanagement erhalten bleibe und zusätzliche Mittel über den Stadtumbau West dorthin fließen.
Eine Hoffnung hat er: "Wenn der Investor bald wieder verkaufen möchte, gibt es wieder die Möglichkeit, die Wohnungen zu rekommunalisieren."
Auch Heiko Melzer, CDU-Wahlkreisabgeordneter für Staaken und das Spektefeld, erklärt, dass es oberstes Ziel sein müsse, die Wohnungsbestände zu halten, statt sie der Spekulation preiszugeben: „In der Heerstraße Nord braucht es ein Wohnungsunternehmen, das die Häuser und Wohnungen wieder in Schuss bringt, für ein vernünftiges Wohnumfeld mit Sauberkeit und Sicherheit sorgt und mietdämpfend statt preistreibend wirkt. Ein Partner, der die Mieter ernst nimmt und mit Ihnen die Siedlung weiterentwickelt.“ Der „Doppel-Fehler der SPD“ – GSW-Privatisierung im Jahre 2004 und GSW-Börsengang 2010 – müsse korrigiert werden.
Christian Schindler / CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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