Bauaufsicht sperrt Schulhort: Kinder ziehen in enge Hausmeisterwohnung um
Staaken. Der Hort in der Zeppelin-Grundschule musste aus Brandschutzgründen gesperrt werden. Als Provisorium dient jetzt die frühere Hausmeisterwohnung. Das Bezirksamt sucht nach einer schnellen Lösung.
Kinderzeichnungen schmücken die Wände, Spielzeuge sind in Kisten sortiert, und auf den Tischen liegen griffbereit die Hausaufgabenhefte. Man könnte meinen, hier hätten eben noch Kinder gespielt. Doch die Räume im dritten Stock der Zeppelin-Grundschule am Heidebergplan sind seit Ende der Schulferien aus Brandschutzgründen gesperrt. Die Bauaufsicht hat die Dachetage als zu gefährlich eingestuft. Denn im Brandfall könne die rechtzeitige Evakuierung nicht sichergestellt werden, bestätigt Schulamtsleiter Gregor Kempert.
Das Problem ist der zweite Fluchtweg. Der ist zwar vorhanden, aber nicht mehr zeitgemäß. Der Notausstieg geht über die Fenster und ist nur mit Leiter oder Hubrettungsfahrzeug der Feuerwehr erreichbar. Die rund 40 Kinder sind deshalb jetzt provisorisch in der ehemaligen Hausmeisterwohnung untergebracht. Die Grundschule hat zwar einen zweiten Hort, doch der ist voll.
Die Eltern hoffen nun dringend auf eine schnelle Lösung. „Die Hausmeisterwohnung ist zu klein für so viele Kinder, die alle lernen, spielen und ihre Hausaufgaben erledigen wollen“, sagt Elternvertreterin Athina Gerloff. „Wenn der Winter kommt, wird es noch enger, weil die Kinder nicht mehr draußen auf dem Schulhof spielen können.“ Weil die Eltern nicht wissen, wie lange die Notlösung dauert, und welche Alternativen es gibt, haben sie als Beistand Swen Schulz eingeschaltet. Der SPD-Bundestagsabgeordnete soll sich beim SPD-Schulstadtrat Helmut Kleebank für ein schnelles Ergebnis einsetzen. „Schulamt und Schulrätin sind schon dran an dem Problem“, informiert Schulz die Eltern beim Treffen in der Schule.
Der Hort ist dauerhaft passé
Im Schulamt werden, abgestimmt mit der Bauaufsicht und dem Denkmalschutz, gerade mehrere Lösungen geprüft. Die liegen allerdings allesamt außerhalb der Schule. Denn: „Der Hort wird nicht mehr zur Verfügung stehen“, sagt Gregor Kempert. Die Schule ist über 100 Jahre alt, denkmalgeschützt und der Brandschutz unterm Gaubendach nicht mehr zu garantieren. Das Schulamt sucht darum bereits mit der gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt Staaken EG nach geeigneten Horträumen möglichst nahe der Schule. Auch eine Containerlösung ist im Gespräch. „Wir werden ganz sicher noch in diesem Jahr eine Alternative finden“, sagt der Schulamtsleiter.
Die Mängel im Hort hatte die Bauaufsicht bei ihrer aktuellen Brandsicherheitsbegehung festgestellt. Geprüft wird alle drei Jahre, da hätte dem Amt der unsichere Fluchtweg eigentlich schon bei der letzten Begehung auffallen müssen. „Ja", sagt Kempert, "deshalb war der Hort auch nur für eine temporäre Nutzung und nur für kleine Gruppen freigegeben“. Alternativlos ist aus der temporären Nutzung aber offenbar ein Dauerzustand geworden. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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