Siegerentwurf für das neue Begegnungszentrum liegt vor
Ein offener Ort für alle

Funktional im Bau: So soll das neue Stadtteilzentrum aussehen.  | Foto: sander.hofrichter planungsgesellschaft
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Der Architektenwettbewerb für das Begegnungszentrum Zuversicht ist entschieden. Der Siegerentwurf kommt aus dem Büro „sander.hofrichter planungsgesellschaft mbH“ in Kooperation mit „Freianlage.de Landschaftsarchitektur“. Alle Wettbewerbsbeiträge sind bis zum 15. September ausgestellt.

Bauherr ist die Evangelische Kirchengemeinde zu Staaken. Die will auf ihrem Grundstück am Brunsbütteler Damm 312 in den nächsten drei Jahren ein neues Stadtteilzentrum für das Quartier rund um die Luise-Schröder-Siedlung bauen. Dort stehen jetzt noch die Zuversichtskirche, Gemeinderäume, ein Wohnhaus und eine alte Kita, die als Begegnungszentrum genutzt wird. Es ist bisher der einzige Ort mit Angeboten für Kinder, Familien und Senioren aus dem Kiez.

Doch die Angebote reichen längst nicht mehr aus. Die Nachbarschaft verändert sich dynamisch und mit ihr steigt der Bedarf an sozialen Angeboten. Hinzu kommen bauliche Mängel. Deshalb hatte der Gemeindekirchenrat beschlossen, die Zuversichtskirche und die Bestandsgebäude drumherum abzureißen und das Grundstück neu zu bebauen. Die Kirche wurde 1966 eröffnet, ist nicht barrierefrei, energetisch nicht sanierbar und belastet das Kirchensäckel jährlich mit hohen Betriebskosten. Für den Abriss der Zuversichtskirche und den Neubau fehlt allerdings noch die Fördermittelzusage vom Land.

Kita, Veranstaltungssaal, Stadtteilcafé

Entstehen soll auf dem Grundstück ein Ort offen für alle Staakener: das Begegnungszentrum Zuversicht. Was das es auf jeden Fall haben soll: eine Kita mit 90 Plätzen, ein Familienzentrum, einen Catering-Inklusionsbetrieb, der Kitas und Schulen mit Mittagessen versorgt, einen Veranstaltungssaal für 150 Leute, ein Stadtteilcafé und eine Kapelle (Andachtsraum). Dazu soll der Neubau barrierefrei und energieeffizient sein. Also hat die Kirchengemeine einen Architektenwettbewerb ausgelobt, um die beste Lösung für dieses Bauprojekt zu finden. Aus 16 eingereichten Beiträgen entschied sich das Preisgericht Ende August für den Entwurf des Architekturbüros „sander.hofrichter planungsgesellschaft“. Der soll nun ab Herbst 2020 realisiert werden.

Was genau schwebt den Architekten vor? Das neue, dreigeschossige Gebäude ist als massive Baukonstruktion aus Stahlbeton und großformatigem Mauerwerk geplant. Nach außen präsentiert sich das Begegnungszentrum in einem Ziegelkleid. Prägendes Fassadenmaterial ist ein sogenannter Wasserstrichklinker, der das Haus skulptural wirken lässt und laut Architekten an das Urmaterial Erde erinnert. Je nach Lichteinfall changiert die Ziegelfassade zwischen grau und beige. Für die kleinen Farbfenster wollen die Planer das Glas aus dem alten Kirchengebäude verwenden. Über einen grünen Vorplatz wird der Besucher zum Haupteingang geleitet, wo sich das Foyer mit seinem Café schaufensterartig zum Brunsbütteler Damm hin öffnet. Vom Foyer aus kommt man in den Innenhof. Ein zweiter Zugang ist vom Stiegelakeweg geplant. Dort liegt dann auch ein separater Eingang der Kita.

Viel Platz für Kinder

Um den Innenhof herum entsteht eine ringförmige Erschließung, die alles auf kurzen Wegen miteinander verbindet. Sowohl im Innenhof als auch auf dem Vorplatz zum Brunsbütteler Damm können unterschiedliche Aktivitäten stattfinden: Gemeindefeste, Bazare, Weihnachtsmärkte. Die Kapelle ist als „weißer Raum“ konzipiert, hat geneigte Wand‐ und Deckenflächen und öffnet sich hin zum zweigeschossigen Veranstaltungssaal. Im Erdgeschoss des Neubaus erstreckt sich außerdem der Krippenbereich. Über das Treppenhaus im Osten gelangt man in das Obergeschoss der Kita mit den Funktionsräumen und einem großzügigen Bewegungsraum. Die Kinder können sich frei zwischen allen Räumen bewegen. Jeder Funktionsraum verfügt über eine kindgerechte Spielebene, und die großzügige Verglasung ermöglicht den Ausblick in den Garten. Dazu gibt es Räume und Nischen für den Rückzug, zum Austausch, zum Toben. Der Dachgarten ist von der Treppe aus betretbar.

Der Inklusivbereich Küche ist ebenfalls im Erdgeschoss angesiedelt. Im Untergeschoss sind Technikflächen, Nebenräume und das Lager untergebracht. Im ersten Obergeschoss liegen die Multifunktionsräume und der Werkraum, im zweiten Obergeschoss der Bürobereich. Das Familienzentrum im ersten Obergeschoss ist funktional von der Kita abgetrennt, sodass es auch außerhalb der Kita-Öffnungszeiten genutzt werden kann. Alle Geschosse sind barrierefrei über einen Aufzug vom Foyer aus erreichbar.

Der Siegerentwurf und alle anderen Wettbewerbsergebnisse können vom 10. bis 15. September in der Zuversichtskirche am Brunsbütteler Damm 312 von 10 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden. Feierlich eröffnet wird die Ausstellung am 9. September um 17 Uhr von Baustadtrat Frank Bewig (CDU).

Funktional im Bau: So soll das neue Stadtteilzentrum aussehen.  | Foto: sander.hofrichter planungsgesellschaft
Die Zuversichtskirche am Brunsbütteler Damm soll weichen. Noch fehlt die Fördermittelzusage für das neue Begegnungszentrum.  | Foto: Kirchengemeinde
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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