Dorf, Gartenstadt, Großsiedlung
Staaken ist ein Spandauer Ortsteil mit vielen Facetten

Eingang in eine Gasse in der Gartenstadt. | Foto:  Thomas Frey
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  • Eingang in eine Gasse in der Gartenstadt.
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Staaken ist schwer mit einem Begriff zu charakterisieren. Vielleicht kann man noch am ehesten von dem Ortsteil als eine Art Spandau im Kleinen sprechen.

Dorfplatz in Staaken-West mit einem Mahnmal aus DDR-Zeit. | Foto: Christian Hahn
  • Dorfplatz in Staaken-West mit einem Mahnmal aus DDR-Zeit.
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Es gibt den alten Dorfkern rund um die Dorfkirche und das bisher vor allem von Einfamilienhäusern geprägte Gebiet entlang der Heerstraße im ehemaligen West-Staaken. Ein besonderer Bereich in dieser Gegend ist die Siedlung Neu-Jerusalem. Sie wurde 1925 eingeweiht, als Wohnviertel für Angehörige der Fliegerakademie auf dem Luftschiffhafen Staaken. Nach Plänen des Architekten Erwin Anton Gutkind entstanden 21 baugleiche Doppelhäuser und ein Einzelhaus. Sie sind ein typisches Beispiel für das sogenannte „Neue Bauen“ in den 1920er Jahren.

Ein noch bekannteres Bauensemble in Staaken ist die Gartenstadt. Ihre Geschichte reicht bis in die Kaiserzeit zurück. Errichtet wurden die damals 793 Wohnungen zwischen 1914 und 1917. Der Entwurf stammte vom damals knapp 30 Jahre alten Architekten Paul Schmitthenner. Bei der Gartenstadt handelt es sich um die einzige vor dem 1. Weltkrieg begonnene und während der Kriegsjahre fast vollständig fertiggestellte Wohnsiedlung in Deutschland. Eigentümer wurde eine Genossenschaft.

Der Heidebergplan ist das Zentrum der Gartenstadt. | Foto: Thomas Frey
  • Der Heidebergplan ist das Zentrum der Gartenstadt.
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Die Gartenstadt bietet bis heute das Bild eines kleinen Dorfes. Sie hat zwar unterschiedliche Haustypen- und -größen, aber keine Wohnklötze, sondern ein stimmiges Ensemble. Zu jeder Wohnung gehörte ein Garten. Schule, Kirche, Geschäfte und Plätze mit dem Zentrum am Heideberg waren ebenfalls Teil des Gesamtkonzepts. Manche Wege zwischen den Häusern sind eher kleine Gassen.

Hochhaus an der Obstallee. | Foto: Thomas Frey
  • Hochhaus an der Obstallee.
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Der Gegenentwurf dazu sind die Großsiedlungen in Staaken, die ab den 1960er-Jahren entstanden sind: die Louise-Schröder-Siedlung, diesseits und jenseits des Brunsbütteler Damms, und das Neubaugebiet Heerstraße Nord rund um die Obstallee und vis a vis als Rudolf-Wissell-Siedlung rund um den Pillnitzer Weg.

Die neuen Trabantenstädte wurden damals als letzter Schrei modernen Wohnens gefeiert. Dass es dort auch manche Probleme gab und gibt, zeigte sich ebenfalls sehr schnell. Speziell in Heerstraße Nord sind die Probleme aktuell immer wieder Thema.

Viele Staakener wohnen inzwischen in den Hochhaussiedlungen. Laut der Plattform staaken.info gibt es allein in Heerstraße Nord und angrenzenden Gebieten rund 8000 Wohnungen in denen fast die Hälfte der rund 46 000 Einwohner des Ortsteils leben.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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