Engagierte Lehrer, ehrgeizige Projekte: Schule am Staakener Kleeblatt mausert sich
Staaken. Die Schule am Staakener Kleeblatt ist nicht die beliebteste im Bezirk. Doch die Schule kämpft für einen guten Ruf. Die Lehrer sind engagiert und bis 2017 will der Bezirk kräftig investieren.
Schulen, die von Eltern gemieden werden, gibt es überall. In Spandau gehört die Schule am Staakener Kleeblatt dazu. Die Integrierte Sekundarschule am Brunsbütteler Damm 437 hat seit Jahren die niedrigsten Anmeldezahlen im Bezirk. Gründe dafür gibt es viele.
Die Schule liegt weit draußen im Gewerbegebiet. Der Bus fährt nur alle 20 Minuten, was den nachmittäglichen AG-Besuch in der dunklen Jahreszeit wenig attraktiv macht. Die Schule ist schlecht ausgeschildert und trägt in den Gelben Seiten auch noch die falsche Hausnummer. Sie hat keine gymnasiale Oberstufe, eine langzeiterkrankte Schulleiterin, zu viele Rückläufer aus den Gymnasien, und Brennpunktschule ist sie auch noch.
Wer darüber jedoch großzügig hinweg sieht, trifft auf tatendurstige Lehrer, ehrgeizige Schüler und ambitionierte Projekte. Davon konnte sich auch Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) überzeugen, der die Schule jüngst auf seiner Bildungstour besuchte. „Wir sind zwar ein kleines Kollegium, aber sehr engagiert. Und vor allem haben alle Lust, etwas zu bewegen, die Schule voranzubringen“, sagte Corinna Fust, kommissarische Leiterin der Mittelstufe. 350 Schüler, 34 Lehrer inklusive einem Quereinsteiger und drei Referendaren sowie drei Sozialpädagogen hat die sechszügige Schule. Gelernt wird in drei Gebäuden, die sich über das grüne Schulgelände verteilen und die ISS zu einer Art Campus machen. Ruhig ist es hier – ein Vorteil der Abgeschiedenheit. Im vierten Haus sitzt die Verwaltung, allen voran die stellvertretende Schulleiterin Katrin Hempel. Im letzten Oktober hat sie zusätzlich die Aufgaben der kranken Schulleiterin übernommen.
Den Bildungsstadtrat Gerhard Hanke (CDU) hat Katrin Hempel öfter im Haus. Einen Bürgermeister aber seit langem nicht mehr. Deshalb nahm sie sich Zeit für Helmut Kleebank. Gespräch und Rundgang dauerten über zwei Stunden. Und so berichtete Hempel, dass die Schule gerade eine Schulstation einrichtet, nach den Sommerferien mit teilgebundenem Ganztag beginnt, viele Kooperationspartner hat und mit ihren sozialen Projekten gegen Schuldistanz, Mobbing oder dem Schülerklub bei den Oberschülern gut ankommt.
Neu ist die Mathematiklernwerkstatt. Dazu kommen Werkstätten für Holz, Textil, Metall und Kochen. Ein aktuelles Kunstobjekt verschönert das Gelände. Es gibt einen Bolzplatz, einen Schulgarten, ein Rasenhügel-Theater, Mosaike, Sitzpodeste und einen Weidenpavillon.
Die Schulcafetéria betreiben Eltern ehrenamtlich. Eine Mensa hat die Schule nicht. Auch keine Aula, doch die soll bald kommen. So konnte Helmut Kleebank mitteilen, dass in die Schule laut Investitionsplanung des Bezirks bis 2017 rund zwei Millionen Euro investiert werden. Das Geld fließt in den Umbau des ehemaligen Fuhrpark-Gebäudes zum Fachbereich Arbeitslehre und in eine Aula. Weitere 2,5 Millionen Euro aus dem SIWA-Senatsprogramm bringen neue Klassenzimmer, einen Fahrstuhl und einen Musikraum.
Mit zurück ins Rathaus nahm der Bürgermeister unter anderem die Hinweise, dass der Schule eine Rampe für Rollstuhlfahrer und eine Feuerwehrzufahrt fehlen.
uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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