Mit Trommelwirbel begrüßt: Bürgermeister zu Besuch in der Linden-Grundschule
Staaken. Seit seinem Amtsantritt besucht Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) einmal im Monat einen Spandauer Lernort – Bildungstour nennt er die Reihe. Kurz vor den Sommerferien war die Linden-Grundschule an der Staakener Feldstraße 6-8 dran.
Die Fußspitzen wippen im Takt, der Bürgermeister ist sichtlich angetan. In fast fünf Jahren Bildungstour hat er so etwas noch nicht erlebt. „Ich bin noch nie so rhythmisch und eindrucksvoll begrüßt worden“, sagt Kleebank, als die Trommelgruppe der Linden-Grundschule fertig ist. Die hat den Besuch aus dem Rathaus mit einer mehrminütigen Performance auf Trommeln und Plastikflaschen empfangen. Ein gelungener Willkommensgruß.
Gut eingestimmt trifft sich der Bürgermeister dann mit den Mädchen und Jungen des Schülerparlaments. Im Gremium sitzen die jeweiligen Klassensprecher. Die Kinder haben sich sorgfältig auf den Gast vorbereitet und eine Menge Fragen: Wie wird man Bürgermeister, und macht der Beruf Spaß? Bleibt überhaupt noch Freizeit? Für welche Hobbys? War der Bezirkschef früher selbst ein guter Schüler? „Ich war mit mir zufrieden“, antwortet Helmut Kleebank. „Und ich denke, meine Eltern waren es auch.“ Dann nimmt er sich Zeit, um das Wahlsystem und seinen Werdegang zu erklären; erzählt dabei, dass er selbst einmal Lehrer war und heute in seiner freien Zeit gern tanzt. Wenn denn welche übrig bleibt, fügt er an. Als alle Fragen geklärt sind, haben die Kinder noch eine große Bitte: Der Bürgermeister möge sich doch drum kümmern, dass ihr Fußballplatz repariert wird. Der sei im Augenblick Schrott. Helmut Kleebank berichtet, dass er sich beim Senat schon für mehr Schulhof-Geld in den Bezirken eingesetzt hat. Und er will sehen, was er machen kann.
Im Anschluss lässt sich der Besucher von Schulleiter Christoph Schubert durchs Staakener Haus führen, in dem 600 Mädchen und Jungen der ersten bis sechsten Klassen lernen. Die Linden-Grundschule ist eine Kombination aus einem denkmalgeschützten Alt- und einem Neubau – die ein paar Sorgen bereitet, von denen der Schulleiter beim Rundgang erzählt. „Akustik und Wärmedämmung oben im Neubau sind so schlecht, dass manche Räume kaum benutzbar sind“, sagt Schubert. „Auch im Altbau schwitzen meine Schüler und Kollegen, weil er nach Osten liegt. Der Denkmalschutz lässt aber keine Außenjalousien zu.“ Der Schulleiter hat nun die Idee, draußen Bäume anzupflanzen, die später mal für Schatten sorgen könnten. Das dürfte allerdings noch eine Weile dauern.
Positives lässt Schubert aber auch nicht unerwähnt. Zufrieden verweist er auf die Whiteboards, mit denen nun sämtliche Klassenzimmer ausgestattet sind; auf Angebote wie die Mathewerkstatt, eine Lehrküche, Theater- und Musik-AGs, eine regelmäßige Mini-Playback-Show, Schülergottesdienste und die von Eltern geführte Bibliothek. Überhaupt sei die Elternvertretung sehr engagiert, lobt der Schulleiter. Ungewöhnlich hierzulande: Die Staakener Mädchen und Jungen sind im Besitz einer Schuluniform – die sie tragen können, wenn sie wollen. Die Schulkleidung hat gerade erst ein frisches Design bekommen.
Bürgermeister Kleebank wartet schließlich noch mit einer Überraschung fürs Schülerparlament auf: Die Nachwuchspolitiker dürfen nach den Sommerferien ausnahmsweise mal im Saal der Bezirksverordneten im Spandauer Rathaus tagen.bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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