Haftbefehl nach Enkeltrick: Per Anruf um Geld gebeten
Staaken. Gegen eine 20-jährige Frau, die versucht haben soll, Ende Februar einen 79-jährigen Staakener um eine größere Geldsumme zu betrügen, ist am 1. März Haftbefehl erlassen worden.
Der 79-Jährige zeigte bei einem Polizeiabschnitt an, dass er beinahe Opfer des sogenannten Enkeltricks geworden wäre. Ein Mann hatte sich per Telefon als Enkel ausgegeben und um einen großen Geldbetrag für ein Immobiliengeschäft gebeten. Nur weil seine Frau unmittelbar danach mit dem wahren Enkel telefoniert hatte, flog der Schwindel auf. Als die angekündigte Empfängerin des Geldes in Gestalt der 20-Jährigen auftauchte und den geplatzten Deal bemerkte, floh sie unter einem Vorwand von dem Grundstück der beinahe Geprellten. Ein involvierter Nachbar des Paares hatte allerdings Fotos von der Betrügerin machen können.
Auch in der Schweiz bereits "aktiv" gewesen
Die 20-Jährige steht im Verdacht, in mindestens drei Fällen versucht zu haben, ältere Menschen um ihre Ersparnisse zu bringen. Zudem ist sie bereits in Deutschland und der Schweiz wegen weiterer, ähnlich gelagerter Fälle einschlägig in Erscheinung getreten.
Bereits am 15. Dezember 2016 hatte sie gemeinsam mit einem noch Unbekannten eine 74-Jährige in Baumschulenweg beinahe um einige Tausend Euro erleichtert. Dabei hatte sich ihr Komplize telefonisch bei der Dame gemeldet, sich als Polizist ausgegeben und sie aufgefordert, möglichst viel Geld von der Bank abzuheben. Eine Bankmitarbeiterin war daraufhin argwöhnisch geworden und hatte die Polizei alarmiert. Die Beamten nahmen dann die 20-Jährige fest, ohne dass es zur Übergabe des Geldes gekommen war.
Weiterer Versuch in Schmargendorf
Am 28. Februar hatte vermutlich derselbe Mann in einem eigentlich unbewohnten Haus in Schmargendorf angerufen und war an den nur zufällig anwesenden Besitzer geraten. Ihm gegenüber gab er sich als dessen Sohn aus und bat für ein eiliges Geschäft um mehrere zehntausend Euro. Zum Schein ging der Hausbesitzer auf die Bitte ein und informierte währenddessen die Polizei und einen Nachbarn. Als die als „Notarin“ angekündigte 20-Jährige eintraf, versuchte er die Frau zunächst im Haus festzuhalten. Ihr gelang allerdings die Flucht, bis sie auf der Straße auf die eintreffenden Beamten stieß.
Ob die Frau und der Komplize für weitere Taten in Frage kommen, ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang wieder einmal auf die Gefahren hin, die von solchen Betrügern ausgehen. Sie empfiehlt, niemals Wertgegenstände oder Geld auf Verdacht in fremde Hände zu geben. Im Zweifelsfall sollte Hilfe bei Nachbarn oder Bekannten geholt und sofort die Polizei unter 110 informiert werden. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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