Ende der Brandserie im Kiez Obstallee?
Polizei ergreift Duo nahe jüngstem Tatort und erwirkt Haftbefehl gegen 16-Jährigen
Seit mehreren Monaten werden in Wohnhäusern im Bereich Heerstraße-Nord immer wieder Brände gelegt. Zuletzt zündelte es am 11. Januar in zwei Gebäuden an der Maulbeerallee.
Die Brandserie könnte nun aber endlich vorbei sein. Am Abend des 13. Januar erging gegen einen Tatverdächtigen Haftbefehl, wie die Polizei mitteilte. Danach handelt es sich um einen 16 Jahre alten Jugendlichen. Einsatzkräfte der Direktion 2 hätten ihn zusammen mit einem Zwölfjährigen nach dem zweiten Brand in der Maulbeerallee in unmittelbarer Nähe gesehen. Kurz vor Mitternacht waren dort Flammen im Eingangsbereich eines Hochhauses entdeckt und von der Feuerwehr gelöscht worden. Die Ermittlung und Festnahme des Duos sei durch eine seit mehreren Wochen starke Polizeipräsenz in diesem Bereich möglich geworden. Nach derzeitigen Erkenntnissen kämen die beiden für weitere Taten in dem Wohngebiet in Betracht. Die Vorwürfe müssen anscheinend so belastbar sein, dass dem beantragten Haftbefehl für den Älteren stattgegeben wurde. Welche Brandstiftungen ihnen konkret zur Last gelegt werden, sei jetzt Gegenstand von Zuordnungen der Ermittlungsgruppe "Quartier". Sie war wegen der Brandserie gegründet worden.
Ob die Brandserie wirklich zu Ende ist und es sich bei dem Duo tatsächlich um die Brandstifter handelt, wird sich erst in den kommenden Tagen und Wochen zeigen. Bereits am 2. Januar hatte die Polizei informiert, dass ein 14-jähriger Tatverdächtige aufgegriffen wurde. Er war von einem jungen Zeugen beim Verlassen eines Hauses am Loschwitzer Weg beobachtet worden, in dem ein Feuer gelegt worden war. Der Verdacht scheint sich aber nicht erhärtet zu haben. Zudem war es einen Tag später zu einem weiteren Brand an der Obstallee gekommen, der dem Jugendlichen nachweislich nicht zur Last gelegt werden konnten.
Ein 28-jähriger wurde wiederum als mutmaßlicher Täter für die erste Brandstiftung am 11. Januar in der Maulbeerallee ermittelt. Gegen 11.30 Uhr waren Flammen aus einem zu einem Mehrfamilienhaus gehörenden Müllraum gemeldet worden. Polizisten trafen dort auf den Mann, der einen Pappkarton angezündet und beim Anblick der Beamten das Feuer selbst ausgetreten habe, hieß es im Polizeibericht. Der 28-Jährige sei erkennungsdienstlich behandelt, danach aber zunächst wieder entlassen worden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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