Staaken: Der Tatort ist eine AWO-Kita
Verdacht auf Kindesmissbrauch

Es ist so ziemlich das Schlimmste, was Kindern passieren kann. In einer Kita der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Brunsbütteler Damm ist das anscheinend passiert. Mehrere Kinder sollen dort sexuell missbraucht worden sein.

Tatverdächtig ist ein 32-jähriger Erzieher. Er war über eine Zeitarbeitsfirma in die Kindertagesstätte gekommen. Ermittlungen gegen den Mann hat die Polizei am 7. September bestätigt. Die liefen allerdings schon länger.

Bereits am 25. August ist eine erste Anzeige von Eltern erstattet worden. Die AWO als Träger wurde nach Angaben ihres Spandauer Vorsitzenden Thomas Scheunemann erst eine Woche später darüber unterrichtet. Zwischen dem 30. August und 3. September sind weitere vier Anzeigen eingegangen, die sich wie auch die erste Anzeige auf Taten beziehen, die vor dem 25. August stattgefunden haben sollen. Nach der Mitteilung wäre der Verdächtige aus der Kita entfernt worden.

Seine Unterlagen scheinen einwandfrei gewesen zu sein. Er habe über eine staatlich anerkannte Erzieherausbildung und ein erweitertes Führungszeugnis verfügt. Letzteres ist für die Arbeit mit Kindern Bedingung. Nicht nur in Kitas, sondern auch zum Beispiel in Sportvereinen. Auffälligkeiten werden dort vermerkt. Was bedeutet, es hat sie entweder bisher nicht gegeben. Oder sie sind nicht entdeckt worden.

Laut "Bild" und "BZ", die als erste über den Fall berichteten, hätten Eltern auch in der Tagesstätte darauf aufmerksam gemacht, dass mit dem Mann etwas nicht stimme. Als am 6. September bei einer Versammlung über den Verdacht und den aktuellen Stand informiert wurden, ist die Situation anscheinend eskaliert. Eine Mutter erlitt einen Nervenzusammenbruch und musste von alarmierten Rettungskräften versorgt werden. Inzwischen sind auch Psychologen in der Kita im Einsatz.

Die betroffene Tagesstätte besuchen 85 Kinder im Alter von einem oder knapp einem Jahr bis zum Schuleintritt. So nachzulesen auf ihrer Website. Sie gehört zu insgesamt sechs Kitas, die die Arbeiterwohlfahrt in Spandau betreibt. Die Heranwachsenden würden hier eine liebevolle Betreuung erfahren und wichtig sei auch eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern, "die oft bei uns schon Kleinkinder waren."

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.644× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.985× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.614× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.521× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.