Erneut kein Mieterfest in der „Schwalbensiedlung“: Veranstalter befürchtet Klagen
Staaken. Wochenlang ist Holger Merwitz im vergangenen Herbst in der „Schwalbensiedlung“ rund um die Pfarrer-Theile-Straße von Tür zu Tür gelaufen. Bei den rund 750 Mietparteien hat er dabei gut 500 Unterschriften für ein weiteres „Siedlungs- und Kinderfest in der Schwalbensiedlung“ gesammelt. Doch seine Mühen bleiben wohl erfolglos.
Vier Mal hat die Siedlung von 2008 bis 2011 das Fest gefeiert. Veranstalter war in allen Jahren der „Spandauer Mieterverein für Verbraucherschutz“. Doch dessen Präsident Heinz Troschitz ist nicht mehr bereit, das Nachbarschaftsfest zu veranstalten. Auch für 2015 hat er keinen Antrag auf dessen Genehmigung gestellt.
Grund dafür sind Probleme beim letzten Fest im Jahr 2011. „Es gab Beschwerden eines Anwohners wegen zu starker Lärmbelastung durch das Fest“, sagte damals Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU). Es sei tatsächlich eindeutig zu laut gewesen. Dennoch habe man auf mögliche Strafen verzichtet, so der Stadtrat. Aber dem Veranstalter sei zur Auflage gemacht worden, bei einem möglichen Fest im Jahr 2012 die Vorschriften zum Lärmschutz einzuhalten. Der Mieterverein sei gebeten worden, alle Anträge zur Genehmigung aus diesem Grund rechtzeitig einzureichen.
Doch der Mieterverein hat seitdem keinen Antrag mehr auf Genehmigung eines Nachbarschaftsfests gestellt. „Wir wurden vom Bezirksamt auf die Gefahr hingewiesen, dass Anwohner eine einstweilige Verfügung gegen das Fest erwirken könnten“, begründet Troschitz seine Zurückhaltung. Für die Vorbereitungen zum Fest müsste der Mieterverein gut 10.000 Euro investieren. „Wenn dann aber wegen Klagen von Anwohnern das Fest nicht steigen könnte, würden wir auf diesen Kosten sitzenbleiben“, befürchtet Troschitz.
„Nicht nur ich bedauere, dass es wohl kein Fest mehr in unserer Siedlung geben wird“, sagt Merwitz. Bei seiner Unterschriftensammlung habe er von etlichen Anwohnern viel Lob für diese Veranstaltung gehört. „Besonders hatten die Anwohner der Schwalbensiedlung dabei geschätzt, dass es zu mehr Zusammenhalt geführt hat, weil sich viele Nachbarn durch das Fest näher gekommen sind“, sagt der Staakener. Er bedaure sehr, dass dies am vereinzelten Widerstand scheitere. Ud
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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