ASK-Vorsitzende Hella Zarski hört nach 20 Jahren auf
Konzentration auf Kunst
Sie hört auf, wenn es am schönsten ist: Im vergangenen Jahr stellte sich der Arbeitskreis Spandauer Künstler mit einer Geburtstagsausstellung zum 40-jährigen Bestehen im Gotischen Haus vor. Jetzt zieht sich nach 20 Jahren als Vorsitzende Hella Zarski aus ihrer Funktion zurück.
Kunst kommt nicht nur von Können. Es gehört auch das Machen dazu. Und zwar nicht nur in dem Sinne, dass im Wortsinn angepackt wird. Auch Gespräche mit Politikern und anderen Entscheidern sind wichtig. Manchmal muss gar demonstriert werden. Davon erzählt Hella Zarski gerne. Als nach dem Mauerfall die ehemalige Zollbaracke an der Heerstraße leer stand, ging es darum, sie für die Kunst zu sichern. Die Künstler setzten ihre Pinsel nicht mehr auf Leinwände, sondern auf große Bettlaken. Damit demonstrierten sie vor dem Rathaus für das alte Zollhaus als Sitz der Kunst, und sie hatten Erfolg. Bis heute ist das „Bunte Haus“ an der Heerstraße 529 Standort zahlreicher Ateliers und Adresse manch fröhlichen Festes.
Der Kampf für die Kunst war damit aber noch lange nicht zu Ende. Eigentlich war mal angedacht, dass sich die Spandauer Künstler regelmäßig im Gotischen Haus der Spandauer und Berliner Öffentlichkeit zeigen. Dieser Wunsch ließ sich jedoch nicht dauerhaft in die Tat umsetzen. Zudem hätten die Künstler den 40. Geburtstag ihres Zusammenschlusses beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit feiern müssen. Das Gotische Haus wird saniert, und danach Standort historischer Ausstellungen. Praktisch in letzter Minute kam dann doch noch die Geburtstagsschau zustande.
Eigene Ausstellung
zum 80. Geburtstag
An all dem hat Hella Zarski großen Anteil. Da ist es verständlich, dass sie nach den politischen Kämpfen sich wieder mehr der eigenen Kunst widmen möchte. Im Atelier sind schon zahlreiche Leinwände grundiert. Im September feiert sie ihren 80. Geburtstag, und dann gibt es im Bunten Haus auch eine eigene Ausstellung für sie.
Bis dahin werben sie und ihre Mitstreiter für einen ihrer Vorgänger. Der Spandauer Otto Witte war Mitbegründer des Arbeitskreises Spandauer Künstler. Sein Nachlass gehört der Arbeitswohlfahrt (Awo). Noch bis zum 24. Februar ist eine Auswahl seiner Arbeiten im Bunten Haus zu sehen. Kostenlose Besichtigungen können unter 364 85 46 vereinbart werden. Am Sonntag, 24. Februar, beginnt um 15 Uhr eine Versteigerung der Werke, deren Erlös der Awo zugute kommt.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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