Bestände liegen im Quartier Heerstraße Nord
Berlin kauft Wohnungen zurück
Über 3000 Wohnungen in Spandau gehören jetzt wieder dem Land Berlin. So wollen Land und Gewobag bezahlbaren Wohnraum sichern, heißt es. Auch in Reinickendorf wurden Sozialwohnungen zurückgekauft.
Wie jetzt bekannt wurde, hat das Land Berlin mit der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag knapp 6000 Wohnungen von der luxemburgischen ADO Properties zurückgekauft. Darunter sind rund 3400 Wohnungen nördlich der Heerstraße zwischen Magistratsweg und Sandstraße. Das ist der westlichste Zipfel von Staaken. In Reinickendorf kauft die Gewobag nach eigenen Angaben rund 2500 Wohnungen. Sie liegen im Ortsteil Waidmannslust südlich des Zabel-Krüger-Damms an der Schluchseestraße.
Laut Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) handelt es sich um ehemalige Sozialwohnungs-Bestände des Unternehmens GSW, das mittlerweile zur Deutsche Wohnen Gruppe gehört. Der Senat will damit bezahlbaren Wohnraum für etwa 10.000 Mieter sichern. Der Kaufpreis liegt laut einer Mitteilung der Gewobag bei 920 Millionen Euro. Die Übernahme ist offenbar für Dezember 2019 geplant. Berlin kauft damit Wohnungen zurück, die vor 15 Jahren noch dem Land gehört hatten.
SPD und Linke in Spandau sind zufrieden
Aus Spandau gibt es erste Reaktionen zum Rückkauf. So begrüßt der Bundestagsabgeordnete Swen Schulz (SPD) die Entscheidung des Landes zur Rekommunalisierung. „Dadurch gehört dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum wieder der öffentlichen Hand. Die Mieter erhalten so die Sicherheit, dass mit ihren Wohnungen nicht weiter spekuliert wird und sie sich diese auch in Zukunft leisten können.“ Die Bundestagsabgeordnete Helin Evrin Sommer (Linke) dazu: „Damit wird auch ein Fehler der Privatisierung des Wohnraums unter der rot-roten Regierung rückgängig gemacht.“ Ziel der Berliner Linken sei es, den kommunalen Wohnungsbestand durch Neubau und Ankauf auf 400.000 Wohnungen zu erhöhen. Als nächsten Schritt sollten Senat und die städtischen Wohnungsbaugesellschaften endlich den bereits beschlossenen Rückkauf von Wohnungen im Falkenhagener Feld angehen. Und Lars Leschewitz, Fraktionschef der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Spandau kommentiert: „Das ist ein sehr gutes Zeichen für Spandau und eine dringend notwendige Stütze für die Menschen im Bezirk.“ Gerade für Bezirke ohne Milieuschutzgebiet sei dies eine wichtige Unterstützung von Seiten des Senats.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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