Rollende Wache steht vor dem Staaken-Center
Erste mobile Polizeiwache Berlins eröffnet

Mobiler Arbeitsplatz für Frank Wiewiorra (links), Andreas Kirsten und Stefan Stephani (rechts). Die Polizeioberkommissare kommen vom Abschnitt 23.  | Foto: Ulrike Kiefert
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In Staaken hat Berlins erste mobile Polizeiwache ihren Betrieb aufgenommen. Das Kontaktmobil soll die Sicherheitslage im Kiez erhöhen, wird vor Ort aber nicht dauerhaft präsent sein.

Mehr als 26.000 Straftaten gab es letztes Jahr in Spandau. Jetzt hat die Polizei aufgerüstet und im Bezirk eine mobile Polizeiwache eröffnet. Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Polizeipräsidentin Barbara Slowik stellten Berlins erste von fünf mobilen Wachen am Freitag, 29. Juni, vor. Sie steht vor dem Staaken-Center an der Obstallee. Staaken gilt bei der Polizei zwar nicht als Kriminalitätsschwerpunkt. Das fahrbare Kontaktmobil soll aber das Sicherheitsgefühl vor Ort stärken, und bald auch in der Altstadt und im Münsinger Park präsent sein.

Die rollende Wache ist ein Mercedes Sprinter, ausgerüstet mit einem Arbeitstisch und einer Außenmarkise. Die Vordersitze können umgedreht werden, so dass der Arbeitstisch vier Sitzplätze ab. Dazu gibt es einen Bürocontainer, Leseleuchten, Klimaanlage, Standheizung und Kühlschrank. Das Fahrzeug hat natürlich auch Funk, und per Computer können die Beamten direkt auf das polizeiinterne Informationssystem zugreifen.

Vor dem Staaken-Center wird die mobile Polizeiwache zunächst aber nur fünf Tage stehen, wie Polizeipräsidentin Barbara Slowik informierte. Sechs Stunden, von früh bis nachmittags. Dann wechselt das Mobil tageweise nach Charlottenburg-Wilmersdorf, bevor es nach Spandau zurückkehrt. Der Grund: Es gehört zur Polizeidirektion 2, die für zwei Bezirke zuständig ist. Das Auto soll eine Besatzung von bis zu zehn Beamten haben. „Vier Polizisten bleiben im Fahrzeug, die anderen sind in der näheren Umgebung unterwegs“, sagte Andreas Kirsten, Leiter des Spandauer Polizeiabschnitts 21 mit Sitz in der Moritzstraße.

Kritik bleibt nicht aus

So weit, so gut. Kaum eröffnet, kamen zur mobilen Wache aber schon die ersten kritischen Fragen. „Was unterscheidet sie von unserem Kontaktbereichsbeamten“, wollte eine Anwohnerin wissen. Eine ältere Dame bezweifelte, dass damit die Straftaten zurückgehen. „Wie erfolgreich der Standort hier ist, werden wir sehen“, antwortete Innensenator Geisel. „Wichtig ist, wir zeigen verstärkte Präsenz und kommen nicht erst mit Blaulicht, wenn die Straftat passiert ist.“ Den Unterschied zum Kontaktbeamten erklärte Andreas Kirsten: „Wir sind nicht nur Ansprechpartner, sondern können im Mobil auch Anzeigen aufnehmen und sofort bearbeiten. Und natürlich laufen die Kollegen sofort los, wenn irgendwo etwas passiert ist.“

Kritik zu den Wachen kommt auch von der Polizeigewerkschaft. Da der Personalmangel bei der Polizei chronisch ist, werden die Beamten für diesen zusätzlichen Service am Bürger nämlich aus anderen Wachen abgezogen. „Ja, wir haben zu wenig Personal“, sagte Innensenator Geisel. Dabei werde es aber nicht bleiben, da die Berliner Polizei ihre Ausbildungsquote nahezu verdreifacht habe.

Neben Spandau wurden am 29. Juni vier weitere mobile Polizeiwachen eröffnet: Wilhelmsruher Damm, Nollendorfplatz, Warschauer Brücke und am S-Bahnhof Schöneweide. Für die fünf Wachen hat Berlin 500.000 Euro ausgegeben.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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